Berlin - Über Jahrzehnte versuchte die DDR-Staatssicherheit die West-Berliner Polizei auszuspionieren. Die Stasi-Akten dazu sind inzwischen ausgewertet worden. Der zweite Teil der wissenschaftlichen Untersuchung für die Jahre 1973 bis 1989 wird an diesem Mittwoch von Experten und der Polizei vorgestellt. Der erste Teil bis 1972 wurde bereits 2011 veröffentlicht.

Der damalige Polizeipräsident Dieter Glietsch hatte die Untersuchung beim Forschungsverbund der Freien Universität in Auftrag gegeben, nachdem 2009 der frühere West-Berliner Polizist Karl-Heinz Kurras als Stasi-Spitzel enttarnt worden war. Kurras hatte 1967 den Studenten Benno Ohnesorg erschossen.

Bis Anfang der 70er Jahre hatten ständig etwa 10 bis 20 West-Berliner Polizisten Informationen an die Stasi geliefert. Dabei ging es um Adressen, Autokennzeichen, Telefonnummern und Lagepläne von Polizeistationen. dpa