Hermsdorf - Nach Angaben der Autobahnpolizei war am Montagvormittag die A 4 von Eisenach bis zum Hermsdorfer Kreuz betroffen, gegen Mittag dann mehr die A 9 südlich des Hermsdorfer Kreuzes. Bei den meisten Unfällen seien die Autofahrer für die Witterungsverhältnisse zu schnell unterwegs gewesen. Beim Bremsen, in Kurven oder beim Spurwechsel seien viele ins Schleudern gekommen und gegen andere Autos oder die Leitplanke gerutscht.

Ein Pkw war den Angaben zufolge auf der A 9 bei Lederhose noch mit Sommerreifen unterwegs. Er kam bei nur 80 Stundenkilometern ins Rutschen und fuhr in die Leitplanke. Es bei Blechschäden. Zudem kommt auf den nachlässigen Fahrer noch ein Bußgeld von 120 Euro und ein Punkt zu.

Auf der A 4 zwischen Hermsdorf-Ost und Rüdersdorf erwischte es einen Autofahrer mit Anhänger. Der Anhänger war halb sommer-, halb winterbereift und brach darum beim Bremsen aus. Der schleudernde Anhänger riss den Pkw mit in die Leitplanke.

Auch im Thüringer Wald hat der Schneefall stellenweise für schwierige Straßenverhältnisse gesorgt. Am Vormittag waren mehrere Straßen betroffen, darunter die B19 in Waldfisch Richtung Eisenach. Dort steckten mehrere Lkw fest. Behinderungen wegen Schneeglätte gab es auch auf der Landesstraße von Zella-Mehlis über Oberhof nach Luisenthal. In der Judenbacher Straße in Sonneberg blockierte ebenfalls Laster die Straße. Nach Angaben der Landeseinsatzzentrale gab es in ganz Thüringen binnen weniger Stunden mehr als 110 Unfälle. Aus allen Landesteilen wurden Karambolagen gemeldet. Laut einer Sprecherin blieb es jedoch meistens bei Blechschäden. Unfallursache war laut Polizei in den meisten Fällen unangepasste Geschwindigkeit. Trotzdem lobte sie: «Die Autofahrer haben sich aber gut auf die Witterung eingestellt.» Der Winterdienst war pausenlos im Einsatz - mitunter vereisten die Fahrbahnen jedoch schnell wieder.

In Heiligenstadt (Kreis Eichsfeld) geriet ein Linienbus auf einer Schneefläche ins Rutschen und stieß mit seiner rechten Seite gegen einen Baum. Daraufhin steuerte der Fahrer laut Polizei nach links und streifte dort ebenfalls einen Baum. Der Bus kam schließlich auf dem Gehweg zum Stehen. Passagiere waren nicht an Bord, der Fahrer blieb unverletzt. Die Schaden beläuft sich auf 15 000 Euro.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes setzte der Schnee gegen drei Uhr in der Nacht ein. Zum Beginn der ersten Arbeitswoche des neuen Jahres lagen durchschnittlich etwa zwei Zentimeter Schnee. Am Dienstag und Mittwoch soll Tief «Axel» bundesweit verbreitet Niederschlag bringen, der am Mittwoch voraussichtlich zunehmend als Schnee fällt.

«Im Thüringer Wald sieht es noch nicht so rosig aus», sagte eine Sprecherin des Regionalverbunds. Bis zu vier Zentimeter Schnee seien gefallen. Nach ihren Angaben gab es zu Wochenbeginn viele Nachfragen, ob es bereits möglich sei zu rodeln. «Zwei bis drei Tage Geduld sollte man noch mitbringen», antwortete sie. Die Skilifte Silbersattel in Steinach und Heubach bei Masserberg seien dagegen bereits geöffnet. Dort sind Schneekanonen im Einsatz. cob/dpa