Arnstadt - Auf mehreren Veranstaltungen haben am Samstag rund 200 Menschen in Arnstadt (Ilm-Kreis) friedlich gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten protestiert.

Im Anschluss an ein Friedensgebet zogen die Menschen mit brennenden Kerzen durch die Stadt, wie die Polizei mitteilte. Die Proteste richteten sich gegen ein sogenanntes Heldengedenken zum Volkstrauertag. Eine rechtsextreme Gruppierung aus Südthüringen hatte den Marsch zu einem Kriegerdenkmal angemeldet, etwa 100 Personen beteiligten sich. Die Polizei hielt die Gruppen auf Distanz.

Nach Angaben der Polizei hatte es im Verlauf des Aufzuges der Rechten es mehrfach Versuche gegeben, die Aufzugsstrecke zu blockieren. In Folge seien zeitweilig 62 Personen des linken Spektrums in Gewahrsam genommen worden. Gegen sie wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Gegen mehrere Personen des rechten Spektrums laufen jetzt Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen sogenannter Propagandadelikte. Ansonsten verliefen die Veranstaltungen laut Polizei weitestgehend störungsfrei.

Der seit 1922 begangene Volkstrauertag war wähend der Nazi-Diktatur als «Heldengedenktag» missbraucht worden. red/dpa