Sie hätten sich bislang kaum strukturell etabliert, sagte Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer der Deutschen Presse-Agentur. «Das Potenzial der eher losen Anhängerschaft beläuft sich im Freistaat auf insgesamt etwa 150 Personen.» Darunter seien etwa 100 Salafisten. Sie ließen sich aber nur vereinzelt salafistisch geprägten Gruppierungen wie der Muslimbruderschaft zuordnen.

«Verschiedene Moscheevereine und Gebetsräume werden auch von Salafisten frequentiert, aber nicht von ihnen geprägt», erklärte Kramer. Sie gelten deshalb als mögliche Anlauf- und Trefforte für «relevante Personen» für Zusammenkünfte und zur Kontaktaufnahme. Dabei könnten auch teilweise internationale Verbindungen zu Anhägern aus dem dschihadistischen Spektrum bestehen.

In Thüringen leben nach Angaben des Verfassungsschutzes dauerhaft etwa 7000 Menschen muslimischen Glaubens. Hinzukämen seit vergangenem Jahr 21 000 Flüchtlinge. Von den Muslimen praktiziere die große Mehrheit ihren Glauben «in unterschiedlicher Intensität und im Einklang mit dem Grundgesetz», so Kramer. dpa