Thüringen Keine Haftbefehle nach rassistischer Attacke in Erfurt

Der Schriftzug «Polizei» und das Logo von Thüringen stehen auf den Uniformen von zwei Polizeibeamten. Foto: Jan Woitas, dpa/Archiv

Erfurt - Die Staatsanwaltschaft hat nach dem rassistisch motivierten Angriff auf drei Männer aus Guinea in Erfurt keine Haftbefehle gegen Tatverdächtige erlassen.

 
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Es lägen keine Haftgründe vor, begründete ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt am Sonntag in Erfurt die Entscheidung. Haftgründe seien unter anderem Flucht- oder Verdunklungsgefahr.

Die Polizei hatte am Samstag zwölf Verdächtige vorläufig festgenommen und zeitweise in Gewahrsam genommen. Sie sprach von einem «fremdenfeindlichen Übergriff».

Alle seien wieder auf freien Fuß gesetzt worden, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen gegen sie liefen weiter.

Bei der Attacke waren zwei der drei Männer aus Guinea verletzt worden. Ein 21-Jähriger erlitt schwere Verletzungen, sein Zustand war zeitweise kritisch. Der Vorfall ereignete sich vor einem bekannten Treffpunkt der rechten Szene in einem Plattenbaugebiet im Südosten Erfurts.

Innenminister Georg Maier (SPD) schrieb auf Twitter: «Ich bin schockiert! Erneut rechtsextreme Gewalt in Erfurt. Bin in Gedanken bei den Opfern.» Der Vorfall zeige eine steigende Gewaltbereitschaft in rechtsextremistischen Strukturen.

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