Jena - Ein Forscherteam der Universität Jena hat einen Bericht zur Natur in der Antarktis für das Umweltbundesamt erstellt. Demnach glichen die Küsten dort einer Mülldeponie, und die Umwelt erhole sich besonders langsam, heißt es in einer Mitteilung der Uni vom Donnerstag.

«Aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen regeneriert sich die sensible Vegetation nur sehr langsam», wird Team-Mitglied Christina Braun zitiert. Fahrzeugspuren seien teilweise jahrzehntelang zu sehen. Auch die Überreste von alten Versuchsanlagen und nicht mehr genutzte Hütten witterten vor sich hin.

Hans-Ulrich Peter vom Institut für Ökologie leitet die Gruppe und hat den Bericht federführend verfasst. Er fordert ein «grundlegendes Umsteuern», damit sich die negativen Umwelteinflüsse nicht weiter verstärken. Die Wissenschaftler schlagen beispielsweise vor, die Fildes-Halbinsel, eine eisfreie Landschaft mit vergleichsweise hoher Artenvielfalt, als spezielles Schutzgebiet auszuweisen. Dann müssten dort bestimmte umweltgerechte Auflagen eingehalten werden.

Der jetzt vorgelegte Antarktis-Bericht ist bereits der dritte von Forschern der Friedrich-Schiller-Universität Jena. dpa