Wie ihre «braunen Vorbilder» von einst würden sie heute wieder die Inhalte und Begriffe der Arbeiterbewegung stehlen, kritisierte Lemb vor mehreren Hundert Zuhörern auf einer Maikundgebung in Gera. «Das lassen wir nicht zu.» Lemb sprach auf der zentralen Thüringer DGB-Kundgebung in der Innenstadt, während sich in Hörweite Anhänger der rechtsextremen Partei III. Weg sammelten. Sie wollten am Montag mit einem Demonstrationszug durch die Stadt ziehen.

Ähnlich wie Lemb äußerte sich auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) in einem Grußwort. «Wir lassen uns nicht einschüchtern», betonte er. «Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg.»

Lemb sagte, es sei das erste Mal, dass Gewerkschaften und Arbeitgeber an einem 1. Mai gemeinsam Position bezögen. Zusammen mit Vertretern der Politik hatten sie in einem Appell aufgerufen, am Montag in Gera Gesicht für Demokratie und Zivilcourage zu zeigen. Lemb erhob zudem etliche soziale Forderungen, etwa mehr Tarifbindung in den Betrieben, eine Erhöhung des Rentenniveaus und eine stärkere Beteiligung der Arbeitgeber an den Kosten der Krankenversicherung. «Es muss sozial gerecht zugehen für alle Menschen in diesem Land», sagte er. dpa