Meiningen/Schmölln - Michael Ebert verwendet am liebsten Holz, dessen Weg er genau kennt. Deshalb ist der Tischler aus dem ostthüringischen Schmölln jetzt wieder in Meiningens Wäldern unterwegs gewesen. Gemeinsam mit Revierförster Ralf Nothnagel hat er auf der Helenenhöhe Bäume ausgewählt, aus denen Dielen werden sollen. Auf 500 Quadratmeter werden sie in einem neuen Mehrgenerationenhaus im Erzgebirge verlegt und auch Treppen werden eingebaut. Alles zusammen soll Generationen aushalten. Der Mond bestimmt dabei den Zeitpunkt der Holzernte. Als günstigste Zeit gilt die abnehmende Mondphase in den Wintermonaten.

"Wenn man es mal genau nimmt, ist das eigentlich Schulwissen der 10. Klasse", sagt Ebert. "Der Mond bewegt das Wasser ganzer Ozeane in den Gezeiten und hat somit einen starken Einfluss auf die gesamte Natur." Und so ziehe sich beispielsweise in der abnehmenden Mondphase das Holz zusammen. "Die Dichte wird höher und das Holz hält länger." Und nicht nur das. Parkettleger Marko Drechsler aus Zeitz, der ebenfalls mit nach Meiningen kam, ist angetan von Produkten aus Mondholz: "Das Material liegt viel ruhiger und gleichmäßiger - vor allem nach einigen Jahren sieht man das." Ebert berichtet von nur 14 Prozent Feuchte bereits fünf Monate nach der Ernte des Mondphasenholzes im Winter. "Im Sommer hingegen liegt der Wert bei bis zu 60 Prozent. Die äußeren drei Millimeter trocknen an heißen Tagen ab, verschließen sich und innen wird das Holz nicht wirklich trocken. Bläuepilze und Spannungen sind die Folgen. Die Lebensdauer des Holzes ist dann viel geringer." Deshalb setzt er auf Mondholz.