Thüringens Energie- und Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) rechnet mit dem baldigen Baubeginn am dritten Abschnitt der sogenannten Thüringer Strombrücke. Es gebe keine rechtliche Möglichkeit, den Weiterbau aufzuhalten, sagte die Ministerin am Dienstag in Erfurt. Zu diesem Ergebnis sei eine juristische Prüfung ihres Ministeriums gekommen. Der dritte Abschnitt der umstrittenen 380-kV-Trasse führt von Altenfeld am Rennsteig bis zur Landesgrenze bei Schalkau (Landkreis Sonneberg).

Siegesmund befürwortete die Stromtrasse vor dem Hintergrund der Energiewende in Deutschland. "Der Lückenschluss im Stromnetz ist wichtig", sagte sie. Bürgerinitiativen kämpfen gegen das Projekt. Derzeit ist noch eine Klage beim Bundesverfassungsgericht anhängig. Siegesmund betonte, dass Verzögerungen bei der Genehmigung mit "Schadenersatzansprüchen in enormer Höhe" verbunden sein könnten. Nach Informationen unserer Zeitung würde sich die Höhe der Strafzahlungen 900 000 Euro täglich belaufen. Das Thüringer Landesverwaltungsamt steht außerdem vor dem Abschluss des sogenannten Planfeststellungsverfahrens, mit dem das Baurecht für den dritten Abschnitt geschaffen wird.