Erfurt - Sie fordert eine Gleichbehandlung mit anderen Bundesländern wie Berlin, Hamburg oder dem Saarland, wo die Beamten für ihren gefährlichen Einsatz mit drei Tagen zusätzlichem Urlaub belohnt werden. "Es wird unseren Polizisten nicht zu vermitteln sein, warum es solch einen Unterschied zu Thüringen gibt", erklärte der DPolG-Landesvorsitzende Jürgen Hoffmann.

Thüringens Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) hatte den eingesetzten Beamten aus dem Freistaat zuvor einen Tag Sonderurlaub genehmigt für den schweren Einsatz beim G20-Gipfel in Hamburg.

"Egal, aus welchem Bundesland die Kolleginnen und Kollegen kamen - sie alle waren den gleichen Belastungen ausgesetzt." Man erwarte von der Landesregierung, dass keine Unterschiede in der Leistungsbewertung gemacht werden und den Beamten in Thüringen die gleiche Wertschätzung entgegengebracht werde wie denen in Berlin oder Hamburg. "Drei Tage Sonderurlaub sollten da nicht zu viel verlangt sein", so Hoffmann.

Indes bleibt das Thüringer Innenministerium bei einem Tag Sonderurlaub als Dankeschön für seine beim G20-Gipfel in Hamburg eingesetzten Polizisten. Der eine Tag, den Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) den Polizisten am Montag zugesagt habe, sei ein «symbolischer Akt der Wertschätzung», sagte Sprecher Oliver Löhr am Dienstag. Zugleich wies der Sprecher die Kritik der Polizeigewerkschaft zurück.

Löhr hält derlei Vergleiche für wenig sinnvoll. «Da jetzt ein Wettrennen zu veranstalten, wer die meisten Tage vergibt, ist nicht zielführend.»

Kai Christ, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Thüringen, nannte den Sonderurlaub ein «klassisches Entgegenkommen des Innenministeriums». Die Thüringer Sonderurlaubsverordnung sehe dies für Einsätze wie den G20-Gipfel eigentlich nicht vor. «Es ist für mich in dem Fall immer noch der Spatz in der Hand, den wir auch festhalten werden», sagte Christ. red/dpa

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