Wie die Autobahnpolizei mitteilt, fuhr der dunkle VW Passat mit polnischem Kennzeichen gegen 18.15 Uhr auf der A 9 zwischen der Anschlussstelle Eisenberg und dem Hermsdorfer Kreuz in Richtung München. Er überholte im Baustellenbereich rechts, bremste sein Fahrzeug bis zum Stillstand ab und hielt den gesamten Verkehr an. Dann stieg er auf der Autobahn aus und versuchte, die Fahrzeugtür eines anderen Autos zu öffnen. Die Fahrerin verriegelte sie geistesgegenwärtig. Der Mann fuhr daraufhin weiter Richtung Hermsdorfer Kreuz.

Anschließend gingen bei der Polizei unterschiedliche Meldungen über Geisterfahrer auf der A 4 zwischen dem Hermdorfer Kreuz und Jena sowie auf der A 9 zwischen dem Hermsdorfer Kreuz und der Anschlussstelle Eisenberg ein. Außerdem sahen Zeugen den Passat in den Orten Kraftsdorf und Oberndorf (Landkreis Greiz).

Während der Fahndung bekamen die Polizisten die Meldung, dass der Fahrer vom Parkplatz Kuhberg entgegen der Fahrtrichtung nach Süden fuhr, dann auf der Autobahn wendete und an der Anschlussstelle Eisenberg abfuhr. Nach Hinweisen zu einem Fußgänger, auf den die Personenbeschreibung passte, konzentrierte die Polizei ihre Suche auf den Wald zwischen der Anschlussstelle Bad Klosterlausnitz und den Ort Serba-Trotz (Saale-Holzland-Kreis).

Der Fußgänger warf dort eine Flasche auf einen Pkw, der auf einer Landstraße fuhr, und beschädigte ihn an der Frontscheibe. Dann verschwand der Mann wieder im Wald. Um 19:52 Uhr konnte die Polizei den Flüchtigen festnehmen. Es handelt sich um einen 20-Jährigen aus Polen. Sein Fahrzeug fanden wenig später Beamte im Polizeihubschrauber im selben Waldstück, mit noch laufendem Motor und unverschlossen. Es wies frische Unfallspuren auf und wurde sichergestellt.

Ein Drogentest bei dem Fußgänger war positiv auf unterschiedliche Betäubungsmittel. Er musste zur Blutentnahme und hat jetzt Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des unerlaubten Entfernens vom Unfallort, Nötigung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Gefährdung des Straßenverkehrs und des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz am Hals.

Zeugen, die Angaben zu dem Fahrverhalten des VW Passat machen können, werden gebeten, sich bei der Autobahnpolizei Thüringen unter der Rufnummer 036601-700 zu melden. ap