Der Frankfurter Anwalt Burkard Immel sagte gegenüber MDR Thüringen, seine Mandanten wollten ihre Anteile an das Land geben, „damit das Schloss wieder der Thüringer Bevölkerung zugänglich gemacht werden kann".

Ob dafür Geld fließen müsse, sei noch offen. Immel sagte, nach dem Willen der Eigner sollen Schloss und Landschaftspark ans Land übertragen werden. Dies könnte "sehr kurzfristig" geschehen. Mit der Übertragung könnte sich das Land das angekündigte Enteignungsverfahren ersparen. Im Mai 2014 hatte die damalige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht mit der Enteignung der Schlossbesitzer gedroht. Aktuell lässt das Land in Vorbereitung des Verfahrens ein Wertgutachten erstellen.

Das Schloss gehört zum Besitz der ehemaligen Thüringer Firma BOB-Consult. Die Firma mitsamt dem Schloss wurde vor rund fünf Jahren von den jetzigen russischen Eignern für 12 Millionen Euro gekauft. Statt der in Aussicht gestellten Millionen-Investitionen verfiel das Schloss zunehmend. Forderungen der Denkmalbehörden, die Immobilie zu erhalten, kamen die Besitzer nicht nach. Dagegen sagte Anwalt Immel, Rechnungen z.B. über Ersatzvornahmen des Landkreises würden seit einem Jahr beglichen.

Unklar ist derzeit, ob auf dem Schloss eine berechtigte Grundschuld in Millionenhöhe lastet. Diese hatte der ehemalige Geschäftsführer eintragen lassen. Aus Sicht der aktuellen Besitzer seien die Forderungen unberechtigt, so Immel. Ob die Grundschuld tatsächlich unberechtigt ist, darüber entscheidet das Erfurter Amtsgericht in der kommenden Woche im Prozess gegen den ehemaligen Geschäftsführer. Dem 62-Jährigen und seinem Sohn werden Untreue und Betrug vorgeworfen.