Alle müssten den gleichen Anspruch auf eine Freistellung von fünf Tagen haben, forderte der stellvertretende Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Sandro Witt, am Montag bei einer Kundgebung zum 1. Mai in Gera. Nach seinen Angaben dürfen sich Auszubildende momentan nur drei Tage lang freinehmen, wenn sie sich weiterbilden möchten. «Das hilft ihnen wenig, wenn die meisten Seminare im Jugendbereich nun mal fünf Tage gehen», gab Witt zu bedenken.

Er beklagte zugleich, dass auch Mitarbeiter und Selbstständige in Klein- und Kleinstbetrieben «nicht in den Genuss von allgemeinpolitischer Bildung» kämen. Grund seien entsprechende Regelungen für solche kleinen Betriebe. Die Gewerkschaften in Thüringen hatten lange für ein Bildungsfreistellungsgesetz gekämpft, das unter der rot-rot-grünen Koalition 2016 in Kraft trat.

Nach Angaben des Bildungsministeriums vom Montag sind aktuell 1046 Angebote für einen Bildungsurlaub auf einer Internetseite des Ministeriums aufgeführt. «Bildungsfreistellung ist kein Urlaub», unterstrich Bildungsstaatssekretärin Gabi Ohler. Beschäftigte hätten einen Anspruch auf bis zu fünf Tage pro Jahr für Weiterbildungen. dpa