Dazu habe die Neuausrichtung bei der Bearbeitung von Asylanträgen und Unterbringung von Flüchtlingen in Thüringen beigetragen, sagte Kai Philipps, Leiter des Flüchtlingsheims, am Dienstag in Suhl. Nach seinen Angaben seien derzeit nur etwas mehr als 300 Menschen in den Wohnblöcken der ehemaligen Offiziershochschule untergebracht. Zum Vergleich: Im vergangenen Sommer hatten zum Teil mehr als 1800 Menschen in dem Heim gewohnt. Im August war es zu massiven Ausschreitungen unter mehreren Bewohnern gekommen.

Etwa 60 Prozent der derzeitigen Bewohner stammten laut Philipps aus Syrien, 17 Prozent aus Afghanistan, 19 Prozent aus dem Irak. Das Durchschnittsalter liege bei rund 23 Jahren. Diese „Atempause“ werde genutzt, um den baulichen Zustand und die Qualität der verschiedenen Nutzungsbereiche deutlich zu verbessern, so Philipps. So werde an zwei Häusern eine umfangreiche Sanierung vorgenommen. Es würden angemessene Sanitäreinrichtungen installiert, Feuchtigkeitsprobleme beseitigt, neue Türen und Fenster eingebaut und Fußböden erneuert.

Sollte Österreich seine kürzlich eingeführten Kontingente bei der Einreise von Flüchtlingen durchhalten, so rechnet Philipps künftig mit etwa 90 Flüchtlingen pro Tag, die in Suhl ankommen. Das wären rund 2700 im Monat. Sie sollen nach ihrer Ankunft in Suhl innerhalb von 14 Tagen einen Bescheid über ihren Asylantrag erhalten und dann entweder ihren Wohnort frei wählen können oder auf andere Einrichtungen verteilt werden.

Seit wenigen Tagen werden alle Flüchtlinge, die in Thüringen ankommen, zunächst in Ostthüringen untergebracht. Dort werden sie registriert und ärztlich untersucht. Erst, wenn sie einen Termin beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben, sollen sie nach Suhl gebracht werden. jol