Erfurt/Mühlhausen/Nordhausen - Die Daten wurden nach Recherchen des MDR Thüringen über einen ausländischen Server unverschlüsselt übertragen und dort gelagert. Bisher ist offenbar unklar, was mit den Daten passiert ist und warum die Beamten die Daten verschickt haben.

Bei der geschützten Datei handele es sich um eine interne Datenbank, in der unter anderem die Namen, die Wohnadressen und die privaten Handy- und Festnetznummern der Polizeibeamten der PI Unstrut-Hainich gespeichert seien. Diese sogenannte Alarmdatei wird laut MDR genutzt, wenn in einem Ernstfall alle Beamten in den Dienst geholt werden müssen. Die Datenbank gibt es in allen Polizeidienststellen und ist in der Regel streng geschützt.

Die Landespolizeidirektion (LPD) bestätigte auf Anfrage dem Sender, dass Anfang dieses Jahres durch eine Warnmeldung des Thüringer Landeskriminalamtes der Fall bekannt wurde. Die beiden Beamten hätten für das Kopieren und Versenden auf ihre privaten Mailadressen dienstliche Gründe angegebenen. Welche das genau seien, werde derzeit untersucht. Laut LPD handelt es sich um einen Verstoß gegen den Datenschutz, da die betroffene Datei nicht aus der Dienststelle entfernt werden darf. Aus diesem Grund würden disziplinarische und strafrechtliche Schritte gegen die betroffenen Beamten geprüft, so der Sender.

Der Vorfall wurde Anfang Januar dieses Jahres durch das Landeskriminalamt an die Landespolizeiinspektion (LPi) Nordhausen gemeldet. Es habe einen Monat gedauert, bis der dortige Datenschutzbeauftrage angefangen habe, den Verstoß zu untersuchen. Die betroffenen 134 Polizeibeamten seien erst Ende Juli in einem Brief über den Vorfall informiert worden, berichtet der MDR.