Bausewein wiederum bestärkt Ramelow in diesem Vorsatz noch, als Stadtoberhaupt ganz offensichtlich stolz auf diese Rolle, die damit seiner Kommune zugeschrieben wird. Zwar wisse er, dass manche Kommunen im Land durchaus kritisch darauf schauten, wie viel Geld wegen der Buga in Erfurt investiert werde. Was nicht nur für die Buga stimmt. In vielen Regionen des Freistaats – besonders tief im Süden und tief im Osten des Landes – wird immer wieder moniert, das Land konzentriere sich viel zu sehr auf die Förderung Erfurts. Doch man müsse eine Tatsache anerkennen, sagt Bausewein dann auch noch. „Erfurt ist nicht nur Landeshauptstadt, die Stadt ist auch das Zentrum Thüringens.“ Ungezählte Thüringer aus dem gesamten Land kämen regelmäßig als Gäste in die Stadt – bald auch, um die Buga zu besuchen.
Bau- und Infrastrukturtechnisch jedenfalls scheint es tatsächlich möglich zu sein, die Buga im April 2020 zu eröffnen. Jedenfalls nach dem, was Ramelow und Bausewein an diesem Tag auf der ega zu sehen bekommen, liegen die Bauarbeiten gut im Zeitplan. Überall auf dem Gelände wird gebaggert und gegraben und geschleppt, werden Fließen verlegt, Pavillons gestrichen, alte Aufkleber entfernt. Und es wird Rasen gemäht. Die Coronakrise habe zu keinen Bauverzögerungen geführt, sagt die Geschäftsführerin der Buga, Kathrin Weiß. Auch aus dem Inneren des Danakil zeigt sie Fotos, die zu belegen scheinen, dass die dortigen Arbeiten weit vorangeschritten sind und der pünktlichen Fertigstellung nichts mehr im Wege steht. „Die ersten Fische sind schon umgezogen in die Aquarien“, sagt sie. Derzeit würden die Geländer für die Besucher im Inneren des Hauses montiert.
Zudem betont Weiß – wohl auch, um innerthüringischen Neiddebatten entgegen zu wirken –, dass der gesamte Freistaat von den Buga-Arbeiten in Erfurt profitiere. Zumindest indirekt, weil nach ihren Angaben vor allem Thüringer Firmen die Aufträge für Buga-bezogene Bauarbeiten erhalten haben – und deren Gewerbesteuern bleiben im Land. Etwa 80 bis 85 Prozent der Aufträge, die im Zusammenhang mit den Bauarbeiten auf dem ega-Gelände vergeben worden seien, hätten Thüringer Unternehmen erhalten, sagt sie. Alleine dort werden etwa 35 Millionen Euro verbaut.