Unterwellenborn - Nach der Bluttat in Unterwellenborn mit einer Toten und zwei Schwerverletzten - darunter einem Baby - verdichten sich die Anzeichen auf eine Beziehungstat. Der 35 Jahre alte Tatverdächtige sei der Ehemann der 26-Jährigen, die am Mittwoch noch immer mit dem Leben rang, teilte eine Polizeisprecherin mit. Das wenige Monate alte Baby, das bei dem Angriff ebenfalls lebensgefährlich verletzt wurde, sei das gemeinsame Kind des Paares, die getötete 75-Jährige die Großmutter der Frau.

Der Verdächtige Emrah Mutlu war auch am Mittwoch auf der Flucht. Am Nachmittag richtete sich die Polizei mit einer Öffentlichkeitsfahndung an die Bevölkerung. Darin heißt es, Mutlu sei türkischer Abstammung, 1,84 Meter groß und schlank. Er habe eine Glatze. Am linken Unterarm und an der rechten Schulter habe er auffällige Tätowierungen.

Laut Zeugenaussagen soll der Mann mit einem roten Pkw "Peugeot 306" älteren Baujahrs mit dem amtlichen Kennzeichen AP-DJ 7 geflohen sein. Derzeit könne nicht ausgeschlossen werden, dass Mutlu bewaffnet sei, so eine Polizeisprecherin. Hinweise sollten an die Kriminalpolizei Saalfeld (Tel. 03672/417-2430) oder jede andere Polizeidienststelle gegeben werden.

Nach bisherigen Erkenntnissen soll der 35-Jährige am Dienstag in Unterwellenborn bei Saalfeld die Frauen offensichtlich mit einem Messer im und vor dem Wohnhaus attackiert haben. Danach war er mit seinem Kleinwagen geflüchtet. Was genau der Auslöser des Angriffs war, dazu konnte die Polizei noch keine Angaben machen. Nähere Erkenntnisse zur Tat selbst erhoffen sich die Ermittler auch von der Obduktion der Leiche. Wegen ihres kritischen Gesundheitszustandes habe das andere Opfer noch nicht befragt werden können, hieß es.

Die 75-Jährige war noch am Tatort an ihren schweren Verletzungen gestorben, die 26-Jährige und ihr Baby waren mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Laut Polizei hat sich ihr Zustand stabilisiert, die Lebensgefahr war aber noch nicht gebannt. maz/dpa