Die Reaktionen der Verkehrsteilnehmer seien demnach durchweg positiv gewesen. Selbst die übergroße Anzahl der Fahrer, die zu schnell unterwegs waren, habe Verständnis und Einsicht in die Notwendigkeit der Geschwindigkeitskontrollen gezeigt.

An den Kontrollstellen fuhren bis Freitagmorgen, 6 Uhr, 71.710 Fahrzeuge vorbei. Nur 1659 waren dabei zu schnell. Das entspricht 2,31 Prozent. Im Vorjahr waren es 2,25 Prozent an Verstößen.

34 Fahrzeugführer erwartet wegen erheblicher Übertretungen ein Fahrverbot. 141 Fahrer hatten keinen Sicherheitsgurt angelegt - eine gefährliche Kombination in den Fällen, bei denen auch erhöhte Geschwindigkeit gemessen wurde.

Im Rahmen der Kontrollen stellte die Polizei auch vier Alkoholverstöße fest.

Diejenigen, die den Sinn der Verkehrskampagne nicht verstanden haben, bekommen bald einen Brief von der Bußgeldstelle. An der Kreuzung Fortuna (B92/B175) hat die Geraer Polizei einen Pkw statt mit maximal erlaubten 70 km/h mit 138 km/h gemessen. Neben einer Geldbuße von 440 Euro erwarten den Fahrer zwei Punkte in Flensburg und zwei Monate Fahrverbot.

In der Wanfrieder Straße in Mühlhausen wurde ein Fahrer mit 90 km/h gemessen, vorgeschrieben sind 50. Auf der B4, Höhe Andisleben in Richtung Nordhausen, war ein Autofahrer mit 106 km/h anstatt der vorgeschriebenen 70 unterwegs.

In einer Baustelle auf der A 9 in Richtung München, Höhe Eisenberg, ermittelte die Autobahnpolizei einen Fahrer, der die erlaubten 80 km/h um 71 km/h überschritt.

Wie die Suhler Polizei mitteilt, haben ihre rund 13.440 Fahrzeuge ihre 44 Kontrollstellen in etwa 130 Kontrollstunden passiert. Dabei gab es 210 Geschwindigkeitsverstöße, die fast ausschließlich im Verwarngeldbereich liegen. Nur einige wenige erwartet ein Fahrverbot. 22 Fahrzeugführer hatten vergessen, ihren Sicherheitsgurt anzulegen. Etwa 100 Beamte waren für die Suhler Polizei im Einsatz.

Die Hildburghäuser Polizei zieht insgesamt ebenfalls ein positives Fazit. An zehn Messstellen ahndeten sie zehn eingesetzt Beamten insgesamt acht Geschwindigkeitsverstöße, fünf Verstöße gegen die Anschnall-Pflicht und zehn weitere Verstöße nach der Straßenverkehrsordnung. Der schnellste Fahrer war mit 58 km/h bei erlaubten 30 unterwegs.

Im Ilmkreis hat die Polizei insgesamt die Geschwindigkeit von 1072 Fahrzeugen gemessen. Davon sind 177 kontrolliert worden, 15 waren zu schnell.

Die Hauptursachen des Verkehrsunfallgeschehens in Thüringen ist nach wie vor das Fahren mit überhöhter bzw. nicht angepasster Geschwindigkeit (33,9 % im Jahr 2013). Im Jahr 2013 wurden 54.110 Verkehrsunfälle registriert, dabei wurden 122 Personen getötet, 1.769 Personen schwer verletzt und 6.227 Personen leicht verletzt.

Im ersten Halbjahr 2014 sind nach Mitteilung des Landesamtes für Statistik auf den Thüringer Straßen 25459 (- 1320 im Vergleich zu 2013) Straßenverkehrsunfälle von der Polizei aufgenommen worden. Darunter waren 3044 Unfälle mit Personenschaden (+ 197 im Vergleich zu 2013) und 22415 (- 1517 im Vergleich zu 2013) Unfälle mit Sachschaden.

Leider setzte sich, so die Polizei, die leicht rückläufige Entwicklung in der Zahl der Straßenverkehrsunfälle der letzten Jahre nur für die Kategorie Sachschadensunfälle fort. Die Zahl der Verkehrstoten stieg um 15 Personen auf 63 Personen (+ 31,3 Prozent). Die Anzahl der Verunglückten erhöhte sich um 274 Personen auf 3896 (+ 7,6 Prozent). Darunter gab es 830 Schwerverletzte (+ 11,1 Prozent) und 3003 Leichtverletzte (+ 6,2 Prozent).

Ziel des Blitzmarathons war, das Bewusstsein für die Gefahren, die von einer überhöhten Geschwindigkeit im Straßenverkehr ausgehen, zu schärfen. Mit der Teilnahme am Blitzmarathon wollte die Polizei die Autofahrer vor allem für gefährliche Situationen und Örtlichkeiten sensibilisieren und zu mehr Rücksichtnahme gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern aufrufen.

Durch die Bekanntgabe aller Kontrollstellen in Thüringen sollten die Fahrer zu vorschriftmäßigem Fahrverhalten insbesondere an Gefahrenpunkten angehalten werden. Der Blitzmarathon ist ein Baustein in der Gesamtstrategie der Thüringer Polizei zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. ap