Erfurt - Die Fichte als «Baum des Jahres 2017» prägt trotz der angestrebten Vielfalt im Wald noch immer Thüringens Mittelgebirge. Mit einem Anteil von knapp 40 Prozent sei sie weit vor der Buche die häufigste Baumart im Freistaat, teilte die Landesanstalt Thüringenforst am Donnerstag in Erfurt mit. Da sie aber wenig anpassungsfähig an Klima-Veränderungen ist, setzen Förster beim Waldumbau verstärkt auf Baumarten, die mit Trockenheit besser klarkommen - wie Eichen, Douglasien und Weißtannen. Daher wird der Anteil der Fichten in hiesigen Wäldern in Zukunft weiter sinken.

Nach der Winterlinde in diesem Jahr ist die Wahl der Stiftung Baum des Jahres für 2017 auf die Fichte gefallen, die vor allem in den deutschen Mittelgebirgen weit verbreitet ist - so auch im Thüringer Wald, Harz und Thüringer Schiefergebirge. Die Entscheidung wurde am Donnerstag bekanntgegeben.

Laut Thüringenforst ist die Fichte ein Baum, der wie kein anderer polarisiert. Für die einen sei sie der Brotbaum der Forstwirtschaft, für die anderen der Inbegriff naturferner Monokulturen. «Die Wahrheit liegt, wie oft im Leben, in der Mitte», erklärte Vorstand Volker Gebhardt. Auf richtigen Standorten sei die Fichte vital und liefere relativ leichtes und festes Holz. Das eigne sich sehr gut als Baumaterial, für Möbel oder Rohstoff für die Zellstoff- und Papierherstellung. dpa