Was Dieter Althaus da ebenso beiläufig verkündete wie die Auskunft, er habe seine im Urlaub gebrochenen Zehen zwecks Wandertauglichkeit „ein bisschen getapt“, kommt im freistaatlichen Wasserwesen einem mittelschweren Dammbruch gleich. Denn mit Illert muss einer der maßgebenden Konstrukteure der einst als bundesweit vorbildlich gepriesenen Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) in ihrer Verschränkung von Talsperrenverwaltung und Trinkwasserlieferant seinen Stuhl räumen. Zugleich zeigt die Personalie die Grenzen von Althaus auf, wenn es um die Disziplinierung rebellischer Parteifreunde geht. Mit dem Waltershäuser Bürgermeister und Präsidenten des Thüringer Gemeinde- und Städtebundes, Michael Brychcy, sowie Frank Steinwachs, Bürgermeister von Zeulenroda-Triebes, hatten zuletzt zwei einflussreiche Unionsleute mit offener Feldschlacht gedroht, sollte Althaus weiter an Illert festhalten. Das Vertrauensverhältnis zur TFW-Spitze sei nachhaltig zerrüttet, betonte Brychcy vor ein paar Tagen: „Da ist auch nichts mehr zu kitten.“ Illerts Abgang ist in den Augen der kommunalen Vertreter in Verwaltungsrat und Gewährträgerversammlung denn auch nur die halbe Miete – TFW-Geschäftsführer Jens Peters, bisher von Illert mit aller Macht gestützt, soll ebenso abtreten. Zweit-Chef Johannes Ungvari, der frühere SPD-Oberbürgermeister von Altenburg, geht sowieso – aus Altersgründen.