Erfurt - Ohne das Gespräch mit Joachim Wanke wäre Hildburghausens Pfarrer Stefan Götting vielleicht niemals von Südoldenburg nach Thüringen gekommen. 1993 traf er Wanke zu einem Gespräch, bei dem dieser ihm Mut gemacht habe, diesen alleine schon geographisch weiten Weg zu gehen - von den anderen Hürden, die Kirchenmänner kurz nach der Wende auf dem Weg in den Osten überspringen mussten, ganz zu schweigen. "Wanke hat die totale Gabe der Ermutigung", sagt Götting über den Mann, der inzwischen Altbischof des Bistums Erfurt ist und am Dienstag im Rahmen des Elisabeth-Empfangs in der Landeshauptstadt offiziell aus dem Amt verabschiedet wird. Damals, über all die Jahre hinweg, bis heute habe Wanke stets seine menschliche Seite und ein absolutes Grundvertrauen an das Gute im Menschen gezeigt, habe trotz seines hohen Amtes innerhalb der katholischen Kirche niemals viel Tamtam um sich gemacht, sei immer nahbar geblieben. Es ist bezeichnend für den Altbischof, das man, wo immer man sich nach ihm umhört, nur solche Lobeshymnen über ihn zu hört.

Katholik mit Gespür