Theater oder Theater über Theater? Das ist hier die Frage. Die Antwort, auf die berühmte, abgewandelte Hamlet-Frage, die Andreas Kriegenburg in Meiningen mit seiner Inszenierung gibt, lautet: beides. Das auch vom Regisseur stammende Set, in die er die Truppe für Shakespeares, neben „Romeo und Julia“, populärsten Wurf stellt, ist ein provisorischer Probenraum, der dringend eine Renovierung bräuchte und nur mit dem Notwendigsten ausgestattet ist. Zwei Kleiderständer für Kostüme, eine Kaffeemaschine, ein Tisch und ein paar Stühle, die gleich als Ausstattung genutzt werden. Was im Geiste des Shakespeare-Theaters sogar ganz und gar ausreicht. Zum Glück kann das nicht auf Meiningen gemünzt sein. Aber für das Theater und seine nicht mehr ganz so felsenfeste Verwurzelung in der viel beschworenen bildungsbürgerlichen Mitte der Gesellschaft mag das im übertragenen Sinne ein durchaus zutreffendes Bild sein.