Theater Arnstadt Es geht um die Liebeund ums Ypsilon

Berit Richter
Die Freuden vom Traumzauberbaum wollen am Sonntag die Kinder begeistern. Foto: Theater

Diese Woche im Arnstädter Theater: Eine Tschechow-Lesung und der „Traumzauberbaum“.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Arnstadt - Eine Szenische Lesung frei nach Anton Tschechow bietet das Theater im Schlossgarten am Freitag, 8. Oktober, um 19.30 Uhr. Die Schauspieler Kristin Giertler und Thomas Kornmann interpretieren Tschechows berühmte Liebesnovelle „Die Dame mit dem Hündchen“ kurzweilig und tiefsinnig, verspricht die Ankündigung. Dabei kommt das ungleiche Liebespaar nicht nur zu Wort, sondern begegnet sich auch auf der Bühne, ob zufällig oder absichtlich, ob sich verleugnend oder mit schonungsloser Ehrlichkeit bis hin zur Selbstaufgabe. Ein erneuter Versuch, das Mysterium der Liebe zu ergründen.

Darum geht es: Dimitrij Gurow, ein verheirateter, an kurze Liebesabenteuer gewöhnter Bankangestellter, geht während eines Sommerurlaubs am Meer eine Liaison mit der allein angereisten, aber ebenfalls verheirateten Anna Sergejewna ein. Als diese wenig später überstürzt zu ihrem erkrankten Gatten aufbrechen muss, spürt Gurow eine gewisse Erleichterung. Zurück in Moskau ist er sich sicher, dass die Erinnerung an sie, wie bei all seinen vorherigen Liebschaften, rasch verblassen wird. Doch bald muss er sich eingestehen, dass diese Begegnung ihn gänzlich verändert hat. Was tun, wenn aus einer flüchtigen Ferienaffäre die Liebe fürs Leben wird?

Tschechow szenisch interpretiert

Ais zweites Werk Tschechows kommt „Der Bär“ auf die Bühne. „Sehnsüchte, Abgründe, das liebe Geld und der nie endende Kampf der Geschlechter“, heißt es dazu. „Kristin Giertler und Thomas Kornmann geben in einem Rausch absurder Leidenschaft und irrer Komik das unfreiwillige Liebespaar.“ Inszeniert hat das Ganze Regisseurin Annette Gleichmann für das Parktheater „Edelbruch“.

Zum Inhalt: Die Witwe Popowa und dem Gutsbesitzer Smirnoff hat das Leben, insbesondere die Liebe, bisher übel mitgespielt. Sie überführt den Gatten posthum des mehrfachen Ehebruchs. Er hat sein halbes Vermögen den Frauen geopfert. Umsonst, wie er zynisch feststellt, sind doch alle Frauen am Ende „verlogen und allerhöchstens fähig, ihren Kanarienvogel zu lieben“. Als er als ungebetener Salongast in das Leben der Witwe tritt, eskaliert die Situation nach einigen Plänkeleien gewaltig. Lieber schießen, als lieben, scheint die einzig mögliche Konsequenz ihrer Begegnung zu sein, die beinah in einer Katastrophe mündet.

Der Traumzauberbaum und das blaue Ypsilon

Am Sonntag, 10. Oktober, kommt dann der Nachwuchs auf seine Kosten. „Der Traumzauberbaum und das blaue Ypsilon“ heißt das Familienmusical mit dem Reinhard-Lakomy-Ensemble, das um 14 und 17 Uhr gleich zweimal gespielt wird. Der Traumzauberbaum hat ein ganz besonderes Traumblatt wachsen lassen. Eines mit einem blauen Ypsilon darauf, ein Buchstabe! Die beiden Waldgeister Moosmutzel und Waldwuffel kennen ja schon einige Buchstaben, aber ein Ypsilon? Gibt es überhaupt Wörter mit einem Ypsilon? Keine wichtigen, oder?

Da springt das Ypsilon heraus aus dem Lexikon, mitten hinein in die zauberlich-phantastische Lesenacht vom Traumzauberbaum. Es tanzt und singt, ja was wäre denn diese Lesenacht ohne Rhythmus und Lyrik und die Lacky-Lok! Endlich wird es einmal gebraucht, lauter Wörter mit einem Y! Die uralte Buchstabenzauberin Alrune ist donnergewaltig erzürnt. Das Ypsilon soll sofort zurück ins Lexikon. Und auf einmal ist das Ypsilon verschwunden, fortgehext! Wo ist es hin?

Der Traumzauberbaum schickt seine Waldgeister und die Kinder auf eine abenteuerliche Reise, um es zurückzuholen. Denn was soll sonst werden aus den Namen der Kinder, aus Yvonne, Lilly, Kay und Henry, wenn da einfach das Y fehlt? Und vielleicht fährt auch nie wieder die Lacky-Lok! Das wird eine verflixt spannende Reise.

Bilder