Rudolstadt - Auf die Kultur kommen durch Corona völlig neue Aufgabenstellungen zu. Denn die Pandemie habe etwas gefährliches, ist Intendant Steffen Menschings ganz persönliches Fazit, nachdem sich der Virus über die Erde ausbreitete und staatliche Sanktionen auch die Kultur- und Kunstszene trafen. Dabei meint Mensching nicht einmal das womöglich drohende Wegbrechen kultureller Strukturen oder die Insolvenz von kulturellen Einrichtungen oder Künstlern. Er sieht vielmehr eine gefährliche Spaltung in der Gesellschaft, die bis ins Politische gehe. „Es haben sich völlig neue Koalitionen gebildet, die nicht mehr so einfach einzuschätzen sind wie links oder rechts“, sagte Mensching zur Jahrespressekonferenz des Rudolstädter Theaters. Damit stehe die Gesellschaft vor zwei grundsätzlichen Fragen: 1. Gehen wir raus mit dem Bewusstsein, dass autoritäre Lösungen und Tendenzen der Ausgrenzung mit diktatorischen Staatsformen besser sind als demokratische? Und 2.: Wie ist es zu schaffen, diesen entstandenen Dissens der Gesellschaft zu überbrücken, um so etwas wie Zukunft möglich zu machen?