Test: Dacia Sandero Stepway TCe 90 Der Preisbrecher

Ein neues City-SUV mit allem Pipapo für rund 16.000 Euro, in der Basis sogar unter 12.000? Gibt’s bei Dacia – den Sandero Stepway. Wir haben getestet, ob das Verzicht bedeutet. Soviel vorweg – nicht wirklich.

 
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Aktivieren Sie doch mal Ihren inneren Konfigurator und kreuzen in Gedanken an, was die Ausstattungsliste so hergibt. Ausgangspunkt: SUV auf Kleinwagenbasis; Dreizylinder-Benziner mit 91 PS; Automatik; Navi; Klimaautomatik; Alufelgen; elektrische Fensterheber auch hinten; LED-Scheinwerfer mit Lichtautomatik; Rückfahrkamera; dazu der eine oder andere Assistent wie Regensensor, Totwinkel-Warner, Tempomat. Strich drunter – was kommt raus? 50.000 Euro, oder 30.000 vielleicht? Kommt aufs Logo an, das auf der Motorhaube prangt. Es geht aber auch für rund 16.000 Euro, denn dafür gibt’s einen Dacia Sandero Stepway mit allem Pipapo. Wer auf das eine oder andere verzichten kann, für den startet die Palette sogar bei deutlich unter 12.000 Euro – alles mit drei Jahren Neuwagengarantie wohlgemerkt.

Selbstbewusster Auftritt

Interessante Zahlenspiele. Doch wird man den Autos der Renault-Tochter aus Rumänien schon länger nicht mehr gerecht, wenn man sie nur über ihren günstigen Preis definiert. Der Stepway muss sich jedenfalls wie sein großer Bruder Duster optisch nicht verstecken: Bullige Haube, markanter Kühlergrill, die LED-Scheinwerfer, Kunststoff-Beplankung an Radläufen und Schwellern sowie optischer Unterfahrschutz vorn wie hinten und nicht zuletzt die massige Dachreling – ein selbstbewusster Auftritt.

Viel Hartplastik, aber auch nette Akzente

Dass der Stepway nicht in der 50.000-Euro-Klasse daheim ist, merkt man ihm innen an. Wenn Kunststoff, dann der von der harten Sorte, lautet hier das Motto. Aber es gibt auch die eine oder andere Stoffverkleidung, Farb-Akzente und in der Comfort-Ausstattung des Testwagens Sitzbezüge mit Ziernähten und Stepway-Schriftzug in der Rückenlehne. Die Verarbeitung macht einen ordentlichen Eindruck.

Die Platzverhältnisse sind, wie sie in einem Kleinwagen nun mal sind. Vorn findet jeder eine gute Sitzposition, hinten sollte man nicht zu lange Beine haben. Beim Kofferraum stört die hohe Ladekante, doch verhindert ein doppelter Ladeboden, dass man schwere Einkaufstaschen tief herablassen muss. Außerdem entsteht so beim Umklappen der Rücksitzlehnen eine ebene Ladefläche – das kann nicht jedes deutlich teurere Auto von sich behaupten.

Alles funktional

Der Arbeitsplatz des Fahrers ist vor allem funktional, und das ist ja nichts Schlechtes. Im Cockpit zwei gut ablesbare Rundinstrumente, dazwischen eine kleine Digitalanzeige für den Bordcomputer. Über der Mittelkonsole der – etwas lieblos aufgepflanzte – Bildschirm für das Navi, das mit optisch klaren Hinweisen glänzt. Außerdem wird hier das Bild der Rückfahrkamera projiziert, die allerdings bei Regen schnell verschmutzt. Problemlos läuft die Einbindung des eigenen Smartphones.

Fahren? Unaufgeregt!

Und wie fährt er sich? Unaufgeregt. Das Fahrwerk ist gutmütig, quittiert kurze Stöße aber mit Poltern. 91 PS und 142 Newtonmeter Drehmoment stellt der Ein-Liter-Benziner aus dem Renault-Regal zur Verfügung, mit deutlich vernehmbarem, aber nicht unangenehmem Dreizylinder-Schnarren, wenn es vorangehen soll. Mitschwimmen ist kein Problem. Der Gummibandeffekt der stufenlosen Automatik ist nicht jedermanns Sache, die 1200 Euro Aufpreis spart sich der preissensible Kunde. Der Testverbrauch lag bei 6,8 Litern Super – kein Sparrekord, aber okay. Gespart wird hier ja auch beim Kaufpreis.

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