Utensilien zum Fälschen von Dokumenten
Wahrscheinlich habe Garweg ausschließlich Alias-Personalien wie Martin Becker, Martin Martens und Martin von Staden genutzt. Es sei aber davon auszugehen, dass er über weitere Identitäten verfüge und auch künftig Alias-Personalien nutzen werde, um seine Identität zu verschleiern. Bei der Durchsuchung des Bauwagens des 55-Jährigen waren Utensilien zum Fälschen von Dokumenten sichergestellt worden.
Nach Angaben der Ermittler wurden in der Wohnung der Ex-Terroristin auch Spuren gefunden, die Ernst-Volker Staub zugeordnet werden können. Außerdem wurden Waffen und Munition gefunden. Aus gefundenen Ausweisdokumenten gehe hervor, dass die Ex-Terroristin sich Claudia Bernadi, Carlotta Gärtner, Claudia Schmidt oder Claudia Schmidt Oliviera nannte.
Um die Gesuchten zu finden, setzen die Ermittler auch auf Hilfe der Bevölkerung. So fragen sie sich, wo Garweg vor seinem Aufenthalt in einem Bauwagencontainer in Berlin lebte, wo er mit seinen Hunden unterwegs war - und ob er zeitweise im Ausland war. Wurde Staub möglicherweise in Berlin gesehen - möglicherweise mit Klette oder Garweg zusammen? Und: Wo war Klette in den vergangenen 30 Jahren? Hatte sie möglicherweise Lieblingsorte, wo war sie mit ihrer Hündin Maleika unterwegs?
Rechtsanwalt: Klette komplett isoliert
Zuvor hatte der Anwalt der früheren RAF-Terroristin die Haftbedingungen im Frauengefängnis in Vechta kritisiert. Klette werde fast den ganzen Tag per Video überwacht und zudem komplett isoliert, sagte der Berliner Strafverteidiger Lukas Theune. Seiner Mandantin seien zudem vorab von der Justiz genehmigte Bücher und Zeitungen nicht zugestellt worden. "Nicht mal einen Kugelschreiber gibt man ihr", sagte Theune und kündigte an: "Wir werden die Haftbedingungen juristisch angreifen." Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Verden wird die 65-Jährige von den anderen Gefangenen abgeschirmt, weil sie ansonsten die Brief- und Telefonkontrolle unterlaufen könne.
Wie geht es nun weiter vor allem für Garweg und Staub - sind die Fahnder ihnen möglicherweise dicht auf den Fersen? De Vries betonte: "Bei Fahndungen dieser Art weiß man nie - die entscheidende Spur, die uns zu den beiden Gesuchten führt, kann jederzeit eingehen."