Terminüberschneidung Gabelbachbergrennen erneut abgesagt

Die historischen Fahrzeuge werden auch 2023 nicht in Ilmenau zu sehen sein. Foto: Burkhard Fritz

Auch im kommenden Jahr wird es in Ilmenau kein Gabelbachbergrennen geben.Schuld daran ist eine Terminüberschneidung mit der Patentmesse Patinfo.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Ilmenauer Stadtverwaltung reagiert mit großem Bedauern auf den Ausfall des Gabelbachrennens 2023 aufgrund einer Terminüberschneidung mit der Patentmesse Patinfo in der Ilmenauer Festhalle. „Wir sind uns bewusst, dass wir damit auf eine hochkarätige Veranstaltung verzichten müssen, die überregional bedeutsam für Ilmenau ist und die aufgrund ihrer hohen Professionalität bei der Durchführung ihresgleichen sucht“, teilt der Leiter des Stadtmarketings, Kultur- und Sozialamts, Nico Debertshäuser, mit.

Das Gabelbachbergrennen ist das älteste Bergrennen der Welt und genießt damit eine Sonderstellung. Oberbürgermeister Daniel Schultheiß versicherte währenddessen in einem Gespräch mit dem Vereinsvorsitzenden Marek Schramm, die Stadt werde das Gabelbachbergrennen mit seinen rund einhundert Rennsportlern und tausenden Besuchern 2024 im 120. Jubiläumsjahr nach Kräften unterstützen.

„Beim Verein Gabelbachbergrennen sitzt der Frust tief“, sagte Marek Schramm. Bereits wegen der Corona-Krise mussten begonnene Planungen wieder verworfen werden. Nachdem das Rennen für 2023 bereits frühzeitig angemeldet war, investierten die ehrenamtlich tätigen Mitglieder erneut umsonst Zeit in die Vorbereitung. Aufgrund des guten Rufs der Veranstaltung war bereits ein renommierter Automobilhersteller als Hauptsponsor gefunden worden, dem nun abgesagt werden musste, so Schramm. „Wir machen diese Veranstaltung ja nicht für den Verein, sondern für die Bürger, Gäste und vor allem für die Außenwirkung der Stadt, von der wir uns 2024 Unterstützung erhoffen, insbesondere bei der Absperrung des Veranstaltungsgeländes. Seine persönliche Fürsprache in dieser Frage hat der Oberbürgermeister zugesagt. Denn während des Gabelbachrennens haben die Mitglieder des Vereins bereits alle Hände tun“, erklärte der Vorsitzende.

Alle Planungsanstrengungen, die beiden renommierten Großveranstaltungen zeitgleich durchführen zu können, führten letztlich zur unbefriedigenden Erkenntnis, dass es sowohl an Kapazitäten für die zu erwartenden Fahrzeuge auf dem Parkplatz der Festhalle fehlte, oder nicht genügend Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung standen. Dies hätte unweigerlich zu einer Unzufriedenheit unter den Gästen geführt. Unter Umständen wären sogar langfristig Auswirkungen auf den guten Ruf der beiden Schwergewichte im Ilmenauer Veranstaltungskalender zu befürchten gewesen.

Festhallenparkplatz benötigt

Übernachtungskapazitäten für Gäste und Rennteilnehmer benötigt der Verein Gabelbachrennen für seine Veranstaltung aber ebenso, wie den Parkplatz der Festhalle. „Weil auch einige nicht straßenzugelassene Fahrzeuge an den Start gehen, brauchen wir ein für die Dauer der Veranstaltung in sich abgeschlossenes Gelände“, schilderte Vereinsvorsitzender Marek Schramm. Überlegungen des Vereins, das Rennen um eine Woche zu verschieben, mussten ebenso verworfen werden: Weder die Übertragungstechnik, noch die Waldtribünen hätten dann zur Verfügung gestanden. „Wir sind bei der Durchführung der Rennen auf Drittanbieter angewiesen“, machte Schramm deutlich.

Zur internationalen Patentmesse Patinfo werden hingegen rund 300 Hauptakteure und mehrere hundert Fachbesucher erwartet. Aus einem zunächst auf Thüringen begrenzten wissenschaftlichen Kleinod der Technischen Universität Ilmenau wurde im Lauf der Jahre ein weithin beachtetes Forum, das in den vergangenen Jahren aus Kapazitätsgründen bereits außerhalb der Stadt durchgeführt werden musste. Aus diesem Grund wurden die Akteure der Patinfo von Beginn an mit in die Sanierungspläne für die Festhalle Ilmenau einbezogen. Das Ziel: Die in dieser Form einmalige Patentmesse sollte wieder vor der Haustür der impulsgebenden Technischen Universität stattfinden. Aufgrund der hohen Resonanz wird dazu nicht nur der gesamte Parkplatz der Festhalle benötigt – auch wurden dazu seit Monaten sämtliche Übernachtungskontingente über die Stadtgrenzen hinaus vom Veranstalter gesichert.

Die Veranstalter haben inzwischen miteinander vereinbart, dass es eine erneute Überlagerung der Termine künftig nicht mehr geben soll. Bereits im Jahr 2024 soll dieses Ergebnis greifen. Die Stadtverwaltung ihrerseits sagte zu, dass ebenfalls ab dem nächsten Jahr für die Festhalle während der Vorbereitung und Durchführung des Gabelbachbergrennens keine weitere Hausbelegung mehr vorgenommen wird. Auch wenn das mit geringeren Belegungsumsätzen verbunden sein könnte, stellte Amtsleiter Nico Debertshäuser klar: „Das Gabelbachbergrennen mit seiner großen Historie ist uns zu wichtig, als dass wir darauf verzichten könnten.“

Autor

Bilder