Taubenplage Pulverturm ist zum Taubenturm mutiert

Birgitt Schunk
Werden von einigen als störend, von anderen als niedlich empfunden: die Tauben am Pulverturm. Foto: Sascha Willms

Schmalkalden hat ein Taubenproblem. Am städtischen Pulverturm hat sich der gefiederte Bestand deutlich vermehrt – und das trifft auf Kritik.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Schmalkalden - „Rings um den Turm liegen Taubenkot und Federn. Das sieht unmöglich aus, aber schlimmer ist, dass genau hier auch immer Gruppen vom Kindergarten entlang laufen – das ist kein Zustand“, schimpft ein Mann, der regelmäßig das Treiben beobachtet. Die Tauben hätten sich derart vermehrt, dass nun endlich etwas getan werden müsse. „Und weil hier immer wieder gefüttert wird, wird das Problem immer größer.“ Regelmäßig fahre ein Auto vor. Getreidekörner am Fuße des Turms belegen das üppige Nahrungsangebot.

„Wir haben das Thema auf dem Tisch und uns damit schon hausintern befasst“, sagt Bürgermeister Thomas Kaminski. Man weiß aber auch, dass die Thematik sensibel sei.

Im Sommer hatte es in den sozialen Netzwerken schon einen Aufschrei wegen dehydrierter und abgemagerter Tauben gegeben.

Das hatte offenbar Helfer auf den Plan gerufen, die den Tieren etwas Gutes tun wollten. Während für die einen die Tauben allgemein als Symbol der Liebe und des Friedens gelten, sehen andere gerade in den sogenannten Stadttauben schlichtweg „Ratten der Lüfte“.

„Wir müssen hier handeln“, sagt Kaminski. Ein paar Tauben seien sicher kein Problem, doch am Pulverturm gehe es um größere Dimensionen. „Fakt ist auch, dass die Tiere oft nicht gesund sind und Krankheiten übertragen können.“ Der Tierschutzverein habe Hilfe angeboten.

Am 4. November soll es einen Gesprächstermin geben. „Dann werden wir sehen, wie wir weiter verfahren“, kündigt der Bürgermeister an. Vorstellbar sei zum Beispiel, dass die Öffnungen am Turm mit Netzen oder Gitter versehen werden. Auch könne über eine Eierentnahme die Fortpflanzung gestoppt und der Bestand reguliert werden. bik

Bilder