Die Gewerkschaft Ufo fordert für die etwa 18.000 Kabinenbeschäftigten der Lufthansa und die knapp 1000 Kräfte der Cityline im Kern 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem will Ufo eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen. Die Lufthansa hat nach eigenen Angaben bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Erhöhung der Tarifgehälter von 6,0 Prozent zum August 2024 und weitere 3,25 Prozent zum August 2025 angeboten. Zudem sollen die Kabinenbeschäftigten im April 2024 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro erhalten.
"Ich verstehe auch unsere Mitarbeitenden, die Kolleginnen und Kollegen der Kabine machen einen tollen Job, keine Frage. Aber der Streik ist der falsche Weg", sagte Personalvorstand Niggemann. "Streik bringt keine Lösung, Lösungen gibt es nur am Tariftisch." Der Manager betonte, die Lufthansa habe "mit die besten Konditionen der Branche", das zeige auch die hohe Zahl an Bewerbungen.
Neue Verhandlungen mit Verdi
Die Verhandlungen mit Verdi für die etwa 25.000 Beschäftigten am Boden sollen an diesem Mittwoch und Donnerstag (13./14.3.) fortgesetzt werden. Die Gewerkschaft Verdi verlangt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang 10 Prozent angeboten hat. Vergleichsweise unstrittig ist nach vier Verhandlungsrunden eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro.
"Wir werden mit Verdi morgen und übermorgen verhandeln, wir haben ein unseres Erachtens gutes Angebot vorgelegt", sagte Niggemann. "Morgen und übermorgen gilt es da Lösungen zu finden."
Ufo: Kabine am Unternehmenserfolg beteiligen
Ufo-Chef Joachim Vázquez Bürger hatte mit Verweis auf den in der vergangenen Woche von der Lufthansa für 2023 vorlegten Nettogewinn von fast 1,7 Milliarden Euro gemahnt: "Die Kabine muss nun auch an diesem Erfolg beteiligt werden und die Zugeständnisse, die während der Corona-Krise gemacht wurden, müssen ausreichend kompensiert werden."
Lufthansa-Personalvorstand Niggemann appellierte an die Gewerkschaften: "Das Ergebnis des letzten Jahres zeigt es doch: Wenn wir gemeinsam zusammenarbeiten, wenn wir fliegen, dann können wir diese Rekordgewinne auch erwirtschaften." Streiken sei "der falsche Weg, streiken verbrennt Geld".