Oberhof - "Wie kann die Stadt Oberhof in Zeiten einer globalen Krise ein Projekt anstoßen, das seit Jahren auf dem Tisch liegt?", fragt der Vorsitzende des BUND Thüringen, Ron Hoffmann. Auch seine Kollegen vom Nabu und dem Arbeitskreis Heimische Orchideen verurteilen das Vorgehen. Seit dem gestrigen Montag können Interessierte einen Blick in den Entwurf des künftigen Bebauungsplanes für das Areal rund um die Schuderbachwiese werfen. Jeder hat dabei die Möglichkeit, sich über die planerischen Absichten, die auf Wunsch erläutert werden, zu informieren und Äußerungen sowie Anregungen abzugeben. Das Problem daran: Um die Pläne einsehen zu können, müssten die Interessierten ins Oberhofer Rathaus gehen. "Während im ganzen Land strenge Auflagen herrschen, möchte die Stadt zur Einsichtnahme des Entwurfes der Bauplanung in die Verwaltung einladen", heißt es in der Pressemitteilung des Nabu Thüringen. Die Naturschützer vermuten dahinter Kalkül. "Soll die Hemmschwelle für Kritiker so erhöht werden?", fragt der Pressesprecher des Nabu, Jürgen Ehrhardt. Seit Jahren schon mahnt der Verein, diesen "artenreichen Bergwiesenkomplex" nicht "leichtfertig für den bau eines Golfplatzes zu opfern". Eine Petition zu dem Thema hat mehr als 6000 Unterzeichner gefunden, die sich gegen den Bau eines Golfplatzes aussprechen. Die öffentliche Anhörung dazu steht noch aus.