Suhl - „Wir müssen lauter werden“, wünschte sich die Suhlerin Gudrun Junghanns am vergangenen Samstag zur Mitgliederversammlung der Partei Die Linke. Vier Worte, die beschreiben, was dem potenziellen Direktkandidaten Sandro Witt kurz zuvor passiert ist, als er das CCS betreten hat. „ ‚Sie sind doch der vom DGB’, empfing mich der Wachdienst“, begann Sandro Witt seine Vorstellung in Suhl. „‚Was sagen Sie denn zu Mark Hauptmann?’, ging es nahtlos über. Wir leben in einer Zeit, in der die Wahrnehmung der Parteien als solche anders geworden ist“, stellte er voraus. Ziel des 39-Jährigen, der seine langjährige Tätigkeit beim DGB beenden möchte, ist, künftig als Mitglied des Deutschen Bundestages deutlich zu machen, worum es gerade geht. „Das kann man in Berlin ganz anders. Acht Jahre habe ich in vielen Beiräten mitgewirkt. Gut organisiert lässt sich vieles bewegen“, hat der Politiker erlebt. Doch seine Erfahrungen mit begrenzten Möglichkeiten in dieser Funktion, zum Beispiel im Verwaltungsbeirat der AOK, die möchte er nicht fortsetzen. Zu wenig Verständnis kann er dafür aufbringen, „wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Bezahlbarkeit der Krise auf dem Rücken der Versicherten meistern will“, nennt er eine dieser Situationen.