Suhl – In Baden-Württemberg, Niedersachsen und Hessen gilt es schon seit einigen Monaten, Bayern, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt zogen Anfang des Jahres nach: Geraucht werden darf in Gaststätten dieser elf Bundesländer überhaupt nicht mehr oder nur in speziell dafür vorgesehenen Räumen. Thüringen sollte ab 1. Januar 2008 zur Nichtraucher-Front eigentlich dazu gehören, doch durch einen Beschluss des Landtages wurde der Termin Mitte Dezember um ein halbes Jahr verschoben.

Viele Wirte rechneten fest mit dem Rauchverbot und richteten sich auf die Veränderungen ein. Ina-Katrin Stanke, vormals Inhaberin des „Bistros Nr. 1“ in der Aue, fand vor wenigen Wochen im Hochhaus am Platz der Einheit eine neue Heimstatt für eine Gaststätte. Da zur Eröffnung noch der Januar als Termin für das Nichtraucher-Schutzgesetz stand, sind im „Jaccers“ nun alle Bereiche ausgeschildert und separate Raucherzonen geschaffen worden. Doch im Moment hält sich noch niemand daran. 80 Prozent ihrer Gäste, schätzt Stanke, sind Raucher. Von der Politik ist sie enttäuscht, weil „erst zwei Wochen vor der Angst“ im Landtag eine Entscheidung getroffen wurde. „Die Menschen wurden völlig in der Luft hängen gelassen“, meint die Wirtin.