Alle Touristiker lobten am Dienstag die bisherigen staatlichen Geldflüsse in der Corona-Krise. Soforthilfen im Frühjahr, Mehrwertsteuersenkung, Kurzarbeitergeld und Novemberhilfen hätten Betrieben ermöglicht, bis jetzt zu überleben. Die Überbrückungshilfen kritisiert die IHK dagegen als zu bürokratisch und zu kompliziert.
Langfristig werde es aber immer schwerer, die Stimmung in den Belegschaften aufrechtzuerhalten. "Wir versuchen, unsere Mitarbeiter zu beschäftigen, wo es geht", sagte Gerber. So habe sein Hotel den November für Renovierungen und Reinigungen genutzt. Trotzdem bedrücke die Unsicherheit. Zudem sehe er die Gefahr, dass auch nach einer Wiedereröffnung Betriebe wegbrechen, weil sie die Corona-Folgen langfristig nicht gestemmt bekämen. "Das muss die Politik unbedingt verhindern. Wenn wir sterben, verliert auch die Region an Attraktivität", mahnte Gerber.
Von April bis September fiel das Stimmungsbild im Südthüringen-Tourismus teils besser aus als befürchtet. Der Stimmungsindex der Gastronomie sank auf 75 Punkte, in der Hotellerie auf 102. Bei Reisebüros erreichte er mit 15 Punkten einen nie dagewesenen Tiefststand. Die Aussichten sind düster. Nur 12 Prozent der Gastwirte erwarten bald bessere Geschäfte. Bei Hotels sind es 25 Prozent. jol Meinung, Seite 3