Sturmschäden Feuerwehr-Einsätze im Kreis Sonneberg

Madlen Pfeifer, Moritz Bauer , aktualisiert am 20.02.2022 - 16:05 Uhr

Als weniger intensiv beschreibt Sonnebergs Kreisbrandinspektor (KBI) Mathias Nüchterlein das Einsatzgeschehen im Zuge des Sturms „Zeynep“, der von Freitag auf Samstag über Deutschland und auch über den Landkreis Sonneberg fegte, im Vergleich zu „Ylenia“, die sich bereits von Mittwoch auf Donnerstag austobte.

 
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So hätten seit Freitagabend gegen 19 Uhr die ersten Feuerwehren ausrücken müssen. „Da ging das alles so ein bisschen los“, so Nüchterlein. Vor allem Baumsperren seien von den Einsatzkräften der Feuerwehren im Landkreis zu beseitigen gewesen. Das habe den Großteil der Einsätze ausgemacht. So mussten etwa die Steinacher Kameraden um 19.33 Uhr aufbrechen, um zwei auf die Straße nach Steinheid umgestürzte Bäume zu beseitigen. Gleiches galt es etwa für die Ehrenamtlichen der Feuerwehr Frankenblick Süd zu tun. Sowohl am Freitagabend um 19.45 Uhr, als auch am Samstagmorgen um 7.42 Uhr machten sie den durch gebrochene Bäume versperrten Weg wieder frei.

Auch die Föritztaler Ortsteilwehren wurden von den Folgen des zweiten Orkantiefs in dieser Woche auf Trapp gehalten. Brennpunkt des Einsatzgeschehens war wie tags zuvor die Achse zwischen Neuenbau, Judenbach, Jagdshof und Mönchsberg. Der erste Alarm ging am Freitagabend kurz vor 19.30 Uhr bei den Feuerwehren Judenbach und Neuenbau ein – sowohl zwischen Judenbach und Neuenbau, als auch im Sattelpass zwischen Neuenbau und der Landesgrenze zu Tettau sind mehrere Baumsperren gemeldet worden. Die Kameraden kämpften sich Stück für Stück durch das auf den Ortsverbindungsstraßen „geparkte“ Holz. Die benachbarte Feuerwehr Tettau beseitigte ihrerseits eine Gefahrenstelle am Wildberg. Kurz vor Mitternacht folgte für die Föritztaler Ehrenamtler die nächste Alarmierung. Die Wehren aus Judenbach und Jagdshof machten sich auf, um auf der Landesstraße L1152 Richtung Schauberg einen quer über der Fahrbahn liegenden Baum zu zerkleinern und zu entfernen. Im Anschluss daran: Wieder ein umgestürzter Baum auf der Kreisstraße zwischen Jagdshof und Mönchsberg. Die Feuerwehr Jagdshof arbeitete diese Gefahrenstelle in der Nacht noch selbstständig ab.

Auch in den niedriger gelegenen Gefilden des Unterlandes mussten die Kameraden ausrücken. So die Wehren Heubisch und Mupperg um kurz nach 1 Uhr in die Ortslage Mogger. Dort lautete die Einsatzmeldung: Baum in Stromleitung. Gleiches ereignete sich auch schon wenige Stunden vorher am Freitagabend gegen 19.30 Uhr in Richtung Sternwarte Sonneberg in Neufang. Ein unklarer Feuerschein wurde dort gemeldet. Wie sich beim Eintreffen der Wehren Neufang und Sonneberg-Mitte zeigte, weil ein Baum in eine 20-Kilovolt-Mittelspannungsleitung zwischen Hartsteinwerk und Königsee gefallen war und mehrere Kurzschlüsse mit Lichtbogen auslöste. Die beiden Wehren sicherten die Einsatzstelle bis zum Abschalten der Leitung durch den Energieversorger ab. Am Samstagmorgen um 7.44 Uhr ging es für sie zum nächsten Einsatz. Eine Birke aus dem Wildgehege des Tierparks in Neufang war über die Straße gestürzt bzw. hing in circa fünf Meter Höhe, von wo sie auf eine Straße zu fallen drohte. Der Einsatz einer Drehleiter war hier vonnöten. So wie schon in der Nacht zuvor in Hasenthal. Um 22.40 Uhr rückten die Ehrenamtler der Steinacher und der Spechtsbrunner Wehren in den Sonneberger Ortsteil aus, um Bäume, die auf ein Wohnhaus gestürzt waren, mittels Drehleiter zu beseitigen.

Am Samstagmorgen schallte dann Sirenengeheul durch Scheibe-Alsbach. Aber nicht wegen umgestürzter Bäume. Dort wurden die hiesigen und die benachbarten Kameraden aus Siegmundsburg um 7.38 Uhr gerufen, weil ein Bachlauf einen Keller unter Wasser zu setzten drohte – wohl aufgrund der Schneeschmelze und eines verstopften Ablasses. Mit Sandsäcken schützen die Wehrler die bedrohten Gebäude und leiteten das Wasser ab.

Insgesamt sind nach grober Schätzung von KBI Nüchterlein von Freitagabend bis Samstagmorgen gut 15 Feuerwehren im Landkreis im Einsatz gewesen, um die Folgen von Sturm „Zeynep“ zu beseitigen. Übers restliche Wochenende habe es noch „ein paar kleinere“ Einsätze gegeben, aber nichts Gravierendes und nichts Beunruhigendes, so der Ernstthaler. Wasserseitig habe weder das zweite Orkantief in dieser Woche, noch der anhaltende Regen am Sonntag nennenswerte Auswirkungen hinterlassen. Der Pegel der Steinach sei zwar nach wie vor hoch. Mit Blick auf Sonneberg und die Flutmulde aber lasse sich sagen, dass der Wasserstand sinke. Die Hochwasserlage im Landkreis könne als entspannt bezeichnet werden, so Nüchterlein.

Nach den Stürmen „Ylenia“ und „Zeynep“ kehrt noch immer keine Ruhe ein. „Antonia“ heißt das dritte Sturmtief binnen weniger Tage, dass vor allem am frühen Montagmorgen mit orkanartigen Böen mit bis zu 110 Kilometern pro Stunde in Berglagen über den Landkreis fegen wird. Heißt, so Nüchterlein, dass das Wochenende gewiss mit weiteren Feuerwehr-Einsätze enden bzw. die neue Woche damit beginnen wird.

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