Sternwarte Sonneberg Sonderausstellung zu Teleskopen

Sarah Jakob
Auch in den Kuppeln sind Teleskope verbaut. Foto: Denise BS/lauscha digital

Im Astronomiemuseum der Sternwarte in Sonneberg widmet sich eine Sonderausstellung bald den Fernrohren – von Galileo Galilei bis Isaac Newton, von ihrer Entwicklung bis zur Beobachtung des Himmels wird alles Wissenswerte rund um die Konstruktionen aufgedeckt

 
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Es ist eine sternklare Nacht, die Sterne am Himmel leuchten und der ein oder andere Hobbyastronom weiß, was zu tun ist: Beobachten, analysieren, fotografieren. Das alles geschieht mit dem Teleskop, dass die Sterngucker dem Universum auf einfachstem Wege so nah bringt.

Die Ereignisse am Firmament haben den Menschen schon immer fasziniert. „Indem sie unseren Sehsinn weit über die Vorstellungskraft unserer Vorfahren hinausführen, öffnen diese wunderbaren Instrumente, die Teleskope, den Weg zu einem tieferen und vollkommeneren Verständnis der Natur“, beschreibt der Philosoph und Mathematiker René Descartes 1637 das Teleskop. Doch wann und wie wurden die ersten Fernrohre eigentlich entwickelt? Wann gab es sie in ihrer heute geläufigen Form?

Dieser Frage können Besucher bald im Museum der Sternwarte im Sonneberger Ortsteil Neufang auf den Grund gehen, wenn am Freitag, 8. Juli, die neue Sonderausstellung „Fernrohre und ihre Meister“ eröffnet wird. In dieser wird der langer Weg der Entwicklung des Fernrohrs erörtert. Schon der Naturphilosoph Roger Bacon (circa 1219 - circa 1292) träumte von einem Gerät, das „ein Kind als Riese und einen Mann als Berg erscheinen lassen könnte“. Allerdings beantragte erst 1608 ein Brillenhersteller aus Middelburg, Hans Lippershey, ein Patent für ein Gerät, das weit entfernte Objekte vergrößert.

Immer wieder verbessert

Von Anfang an wurde das Teleskop stetig weiterentwickelt. Galileo Galilei verbesserte es, Johannes Kepler erweiterte das Bildfeld, Chester Moor Hall optimierte die Farbreinheit und Josef von Fraunhofer stellte schlierenfreies Glas her, sodass der Linsendurchmesser vergrößert werden konnte. Nicolaus Zucchius baute das erste Spiegelteleskop, das Isaac Newton dann verbesserte.

Aber nicht nur zur Entwicklung neuer Fernrohre wurden „Meister“ gebraucht. Auch an der Beobachtung an den Teleskopen waren Meister beteiligt. So entdeckte bereits Galileo Galilei die ersten vier Jupitermonde und Jahrhunderte später erkannte Edwin Hubble, „dass sich die Nebel, Galaxien, von uns mit hohen Geschwindigkeiten entfernen“. Heute bilden Radioteleskope schwarze Löcher ab und Weltraumteleskope dringen so tief ins Universum ein wie noch nie in der Geschichte der Menschheit.

Mit der Ausstellung „Fernrohre und ihre Meister“ können Astronomiefans in die Welt der Teleskope eintauchen und erfahren auch, wer heute die „Meister“ an ihren Teleskopen sind.

Diese sitzen nicht nur in großen Forschungszentren, sondern manchmal einfach zuhause auf der Terrasse oder unter dem Dachfenster. Denn Amateurastronomen entdecken weiterhin Kometen, Asteroiden oder veränderliche Sterne oder fotografieren den Nachthimmel in nie geahnter Qualität.

Daher wirft die Ausstellung im Astronomiemuseum auch einen Blick auf das „Fernrohr für den Liebhaberastronomen“.

Die Sonderausstellung wird zudem wieder museumspädagogisch begleitet, teilt Museumsleiter Thomas Müller in seiner Ankündigung mit. So wird es Führungen durch die Sonderausstellung geben, ebenso wie ein Kinderprogramm zum Thema Fernrohre.

Außerdem wird die Sonderausstellung mit einem Vortrag von Astrophysiker Thomas Henning aus Jena eröffnet. Dieser findet am Freitag, 8. Juli, um 19 Uhr im Vortragssaal des Museums statt.

Vortrag zum Ausstellungsstart

Bodengebundene Teleskope der Zehn-Meter-Klasse und in Zukunft eine neue Klasse von Teleskopen mit Spiegeldurchmesser bis etwa 40 Metern erlaubt Astronomen, die Struktur des frühen Universums, die Bildung von Galaxien, Sternen und Planeten und die Eigenschaften von Exoplaneten aufzuklären. Hinzu kommen Teleskope wie das gerade gestartete James Webb Space Teleskops, welches empfindlichste Beobachtungen bei Infrarotwellenlängen zulassen wird.

In seinen Ausführungen wird sich der Experte mit modernen astronomischen Instrumenten an diesen Teleskopen beschäftigen - den Augen der Astronomen. Der promovierte Wissenschaftler wird seinem Publikum auch einen persönlichen Eindruck in den Bau des James Webb Space Teleskops vermitteln.

Das Astronomiemuseum in der Sternwarte Sonneberg hat von Dienstag bis Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen finden Interessierte im Internet unter: www.astronomiemuseum.de

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