Steinbach-Hallenberg Konfirmationen in Kurzform

Leonie Bahner entzündet ihre Kerze in Unterschönau. Foto: René Kellermann

Aufgeteilt in Kleingruppen feierten am Sonntag 16 Jugendliche im Haseltal ihre Konfirmation. Trotz erschwerter Bedingungen seien die Kurzgottesdienste doch mehr gewesen, als nur eine Notlösung.

 
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Steinbach-Hallenberg - Auch die Konfirmanden haben ein Ausnahmejahr unter erschwerten Bedingungen hinter sich. Ein normaler Konfirmandenunterricht habe kaum stattfinden können, sagt Pfarrer Wolfram Fromke, der gemeinsam mit Pfarrerin Ute Borchert am Wochenende Jugendliche in Rotterode, Unterschönau und Steinbach-Hallenberg einsegnete.

Mit kreativen Ideen steuern die Pfarrer schon seit Monaten gegen die Krise an. So seien die Andachten aus der Küche in den Kirchgemeinden gut angekommen. In mehreren der Videoandachten verarbeiteten Borchert und Fromke biblische Themen auf kulinarische Art und Weise in der Küche der Kerzenvilla.

Der Clou für die Konfirmanden: Mit dem Nachkochen der Gerichte konnten sie einige der nötigen Unterschriften für ihre Konfirmation sammeln und so den ausgefallenen Unterricht ein wenig kompensieren. „Da haben alle kräftig mitgemacht“, ist Wolfram Fromke zufrieden. Lange Weile sei aber offenbar bei allen Zuschauern nicht aufgekommen. Sie brachten nicht nur Klicks, sondern viele sahen sich die Andachten auch komplett an. Das verrate die anonyme Statistik des Videoportals. Die Rezepte können nach wie vor auf der Internetseite der Haseltalkirche und die Filme auf dem Youtube-Kanal von Franziska Fromke abgerufen werden, die auch für die professionelle Umsetzung sorgte. Die stundenlange Arbeit am Filmschnitt sei nur möglich gewesen, weil auch die Kerzenvilla in Kleinschmalkalden derzeit geschlossen ist.

Dennoch, so schön die Erfahrung der Online-Andachten gewesen sei und so positiv die Reaktionen – ein Modell für die Zukunft seien Videogottesdienste derzeit noch nicht. Zuletzt seien die Besucherzahlen leicht rückläufig gewesen. „Wir haben gemerkt, dass unsere Gläubigen lieber wieder analoge Gottesdienste besuchen würden“, sagt der Pfarrer. Viele von ihnen seien ältere Menschen, die als Alternative auch auf Fernsehgottesdienste zurückgreifen können.

Unterdessen bessern sich die Aussichten für die Gottesdienste in den Kirchen. Man habe die langsam sinkenden Inzidenzen im Blick und werde je nach Lage reagieren und aktuell informieren. Eine Alternative seien die Gottesdienste im Freien. So laden die Pfarrer am Pfingstmontag, 24. Mai, ab 11 Uhr, wieder auf das Knüllfeld ein. Dort sei ausreichend Platz, um die Abstände einzuhalten. Klappstühle sind wie immer mitzubringen. Auch der Steinbach-Hallenberger Posaunenchor wird auf dem Knüllfeld erwartet.

In den Konfirmationsgottesdiensten blieben die Pfarrer diesmal dem kulinarischen Thema treu, denn „das Kochbuch für den Glauben ist die Bibel“. Das kam gut an, die Konfirmanden und ihre Familien hatten Freude an den Gottesdiensten, wenn ihnen das Feiern in der großen Gemeinschaft auch fehlte, so Fromke weiter.

Auch Pfarrer Uwe Hanis aus Springstille zieht ein positives Fazit. In der Kirchgemeinde Springstille, Herges-Hallenberg und Bermbach ging der diesjährige Reigen der Kurzgottesdienste ebenfalls am Sonntag zu Ende. „Sicherlich waren die Feiern ungewöhnlich – ein halbstündiger Gottesdienst mit zehn Gästen für jeden einzelnen Jugendlichen. Aber im Rückblick muss man sagen, dass diese Kurzgottesdienste weit mehr als eine Notlösung angesichts der Coronamaßnahmen waren. Wir durften wirklich schöne Feste mit den jungen Menschen und ihren Familien erleben, die die Beteiligten sicher lange gut in Erinnerung behalten werden“, freut sich Pfarrer Uwe Hanis.

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