Steinbach-Hallenberg Entgleister STB-Zug mit Hydraulik wieder auf die Schiene gehievt

Ein Triebwagen der Südthüringenbahn ist am 20. August am Bahnhof Steinbach-Hallenberg entgleist. Verletzte gab es keine, aber die Bergung am Freitag war schwierig und dauerte bis zum späten Abend.

 
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Steinbach-Hallenberg - Am Donnerstagnachmittag, gegen 14.30 Uhr, entgleiste ein Triebwagen der Südthüringenbahn auf der Strecke von Schmalkalden nach Zella-Mehlis. Kurz vor dem Bahnhof Steinbach-Hallenberg sprang er aus den Schienen und kam nach der Weiche zwischen den beiden Gleisen zum Stehen. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt, allerdings dürfte erheblicher Sachschaden in noch unbekannter Höhe entstanden sein, teilte ein Erfurter STB-Sprecher auf Anfrage mit.

Die Bergung des rund 40 Tonnen schweren Shuttles sollte am gestrigen Freitag, gegen 14 Uhr, beginnen. Doch der aus Erfurt angeforderte Spezialzug steckte zunächst in Gotha fest, wo ein weiterer, allerdings tragischer Bahnunfall passiert war. Gegen 16 Uhr rückte der Hilfszug der DB-Netz dann aus Richtung Schmalkalden an. Die Schienenfeuerwehr kann autark arbeiten und habe vom Notstromaggregat über Hydrauliktechnik bis zur Kaffeemaschine alles an Bord, hieß es vor Ort. Auch letztere wird gelegentlich gebraucht. "Es wird spät heute", sagte ein Sprecher vor Ort, während der Bergungstrupp die ersten Hydraulikstempel unter dem Vorderteil des Triebwagens installierte. Mehrmals musste der Wagen Zentimeter um Zentimeter hochgedrückt werden, weil das Fahrgestell klemmte. Im Anschluss sollte der Dieseltriebwagen vom Typ Stadler Regio-Shuttle RS 1 auf einem sogenannten Gleitwagen in eines der beiden Gleise gedrückt werden. Dasselbe Spiel erwartete die Arbeiter an der Hinterachse, und so zogen sich die Arbeiten hin.

Wie es zu dem Unfall kam, sei noch nicht klar. Eine Kommission für Eisenbahnunfälle ermittelte am Freitagmorgen am Unfallort, habe ihre Ergebnisse aber noch nicht übermittelt, so der Sprecher in Erfurt. Untersucht wurde unter anderem die Weiche, die aber offenbar in Ordnung war. Zwar liegen die Schienen in dem Abschnitt auf Holzschwellen, was aber eher mit dem jeweiligen Untergrund zu tun habe und durchaus noch üblich sei. Die Weiche wurde erst 2008 eingebaut und sei auf dem aktuellen Stand der Technik, hieß es vor Ort.

Laut der ersten Reaktion der STB in Erfurt soll die Strecke bis Dienstag gesperrt sein, zwischen Schmalkalden und Zella-Mehlis wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Der Notfallmanager vor Ort bezeichnete Dienstag als sportliches Ziel. Durch den Unfall habe die Weiche Richtungsfehler und auch Schienen müssen zum Teil repariert werden. Wegen ausgelaufener Betriebsflüssigkeiten sei bereits die untere Wasserbehörde am Unfallort gewesen. Auch für den nötigen Erdaustausch müssen zunächst Firmen beauftragt werden. Am Wochenende passiere da eher noch nichts, so der Sprecher.

Der Triebwagen selbst soll nach der Bergung zunächst nach Meiningen geschafft werden. Über aktuelle Entwicklungen informiert die STB auf ihrer Internetseite.

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