Die Voraussetzungen fürs Miteinander hatten die Skiarena-Angestellten bereits in den Tagen zuvor geschaffen. Eigentlich, so sagt Chef-Liftwart Mirko Jakob, sei der Kunstschnee an der Mittelstation ja gebunkert worden, um die Talabfahrt noch eine Weile gängig zu halten. Doch dafür hätte der Bestand nicht mehr gereicht.
Ein Blickfang für die Radfahrer
Doch das Weiß einfach verkommen zu lassen? Ging natürlich nicht. So entschloss man sich den Haufen zusammenzuschieben, zum Ei zu formen und aus dem Saisonende gleich ein standesgemäßes Event zu machen.
Dass das kompakte Trumm in den Abmessungen von zehn Meter Länge, viereinhalb Meter Breite und fünf Meter Höhe noch so manches Tauwetter überleben wird? Gilt dabei als ausgemacht. Am 28. April 2018, wenn die Bikerzeit startet am Fellberg, wird das coole Giga-Ei sicher noch manchen Blick auf sich ziehen. Und wenn es das Wetter besonders gut mit den Steinachern meint, dann wird ihnen auf ihrem Hausberg vielleicht sogar beides geboten: Die Chance zum flotten bergab auf dem Rad plus einer Piste für Skifahrer. Dass sich eine Strecke von gut hundert Meter im Auslauf des Steilhangs bewahren lässt vorm Zugriff des Frühlings, davon ist Betriebsleiter Jakob überzeugt. An manchen Stellen habe es schließlich einen Eispanzer von gut einem Meter.
Einstweilen können noch bis Ostermontag durchgängig Fellbergplateau, Steilhang und Steilhangumfahrung unter die Bretter genommen werden. Wenn dann am 106. Betriebstag die Lifte abgeknipst werden? Hat man zwischen zweitem Adventswochenende und Ostern knapp an der 30 000-Besucher-Marke gekratzt.
Die guten Zahlen jedenfalls bestärken Bürgermeister Ulrich Kurtz in einer Grundhaltung, wonach man den Schnee besser nicht mehr versteigert sondern lieber vor Ort weiter ein Geschäft daraus macht. In der zweiten April-Hälfte, so kündigt der Rathauschef an, soll im Stadtrat eine Entscheidung über die zweite Auslegung des Bebauungsplanes fallen - in dessen Folge der Freizeitpark umfassend modernisiert werden könnte in den nächsten Jahren.
Die notwendigen Eigenmittel fürs Zehn-Millionen-Euro-Vorhaben aufzubringen, fällt indes nicht leicht. In Zeiten der Haushaltskonsolidierung ist es der Stadt bekanntlich untersagt einen Kredit aufzunehmen für die freiwillige Leistung eine überregional bedeutsame Touristenattraktion vorzuhalten. Wie berichtet, hatte sich Kurtz deswegen am Rande der Neuhäuser Ausbildungsmesse direkt an den Ministerpräsidenten gewandt. Und Bodo Ramelow ein Schreiben überreicht, in dem die Finanzierungsnöte aufgezeigt wurden. Eine Antwort, so Kurtz, sei ihm für Mitte April in Aussicht gestellt worden.
Ob sich dann vielleicht ein zweites schönes - nachösterliches - Überraschungsei für Steinach auftut, bleibt bis dahin abzuwarten. (Der Beitrag wurde erstmals 2018 veröffentlicht.)