In kaum einer anderen Kleinstadt kann Geschichte so gelebt werden wie in Meiningen. Die einstige Residenzstadt hat nicht nur eine Vielzahl alter Gebäude zu bieten, sondern kann auch interessante Geschichten erzählen, die nicht nur von der Herzogfamilie und ihrem Gefolge handeln. Das Zeughaus würde einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, wären die Türen nicht geschlossen. Seit Jahren liegt es im Dornröschenschlaf, fernab des täglichen Lebens. Alteingessene Meininger erinnern sich noch recht gut daran, dass hier vor mehr als 30 Jahren die Spowa ihre Sportartikel anbot. Seitdem war das Haus von der öffentlichen Bildfläche verschwunden. Heute entfalten sich auf der großen herrschaftlichen Steintreppe, die zum Eingangsbereich führt, Sträucher und Bäume. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass das Zeughaus mit seiner Fassade aus Sandstein und Fachwerk in einem durchaus passablen Zustand ist. Aber wie Michael Wagner, Initiator des Freundeskreises Zeughaus, sagt, täusche dieser Eindruck. Im Inneren weist das Gebäude erhebliche Schäden auf.