Ein Landkreis in Blau, Grün, Rot und Gelb

„Der regionale Bezug war uns wichtig und auch, dass das Spiel nicht irgendwo in Asien, sondern in Deutschland gefertigt wurde“, erläutert Pierre Döring, Chef der Suhler Verlagsgesellschaft, die die Tageszeitungen Freies Wort, Südthüringer Zeitung und Meininger Tageblatt herausbringt. So kommt es, dass das hochwertig ausgeführte Spiel tatsächlich im Freistaat produziert wurde – und zwar im ostthüringischen Altenburg. Erst in der vergangenen Woche sind die Spiel dort hergestellt worden, am Montag wird es ausgeliefert, ab Dienstag wird es verkauft – nach langer und intensiver Vorbereitung und Organisation. „Die Auflage ist auf 1000 Stück limitiert, schnell zuzugreifen, lohnt sich“, sagt Pierre Döring mit Verweis darauf, dass auch unterm Weihnachtsbaum ein guter Platz für das neue „Pracht-Game“ wäre.

In jeder Beziehung ein regionales Produkt

Das Erscheinungsbild eines solchen Spiels sollte man nicht dem Zufall überlassen, sondern einem Fachmann. Eben den fanden die Spieleentwickler um Dirk Bradschetl ohne lange Suche, nämlich vor Ort. Genauer gesagt in Schmalkalden. Dort hat der der Grafiker Roland Heim seine Wirkungsstätte. Er übernahm die grafische Gestaltung des Brettspiels, das seine Heimat zeigt und vorstellt. Heraus kam ein Spielbrett, das übersichtlich ist und zum Schmunzeln anregt. Der Kreis kann in Blau, Grün, Rot und Gelb entdeckt werden. Dies sind die Farben der Spielkarten, die es zu sammeln gilt.

Das „Pracht-Game“ ist für alle ab acht Jahren gedacht und kann von zwei bis vier Spielerinnen und Spielern gespielt werden. „Etwa eine Stunde sollte man dafür schon einplanen“, erläutert Dirk Bradschetl, der nach eigenem Bekunden auch deshalb so erpicht darauf war, das Spiel in den Handel zu bringen, weil er selbst nach Feierabend mit seiner Familie leidenschaftlich gern würfelt und immer wieder auch Brettspiele spielt.

Neben der Suhler Verlagsgesellschaft ist es der Landkreis Schmalkalden-Meiningen, der für das Spiel verantwortlich zeichnet. Nicht umsonst trägt es auch den Namen „Pracht-Game“ – er entstand in Anlehnung an den Werbespruch des Kreises, der nicht nur kurze Turnhöschen ziert: „Prachtregion“ lautet er bekanntlich. Landrätin Peggy Greiser freut sich: „Von Anfang an stand fest, dass wir gemeinsam ein ganz individuell gestaltetes Spiel herausbringen wollten. Highlight ist natürlich das im Wimmelbuch-Charakter gezeichnete Spielbrett des Schmalkalder Grafikers Roland Heim, der zahlreiche Highlights ganz toll in Szene gesetzt hat.“

Um das Spiel trotz der Produktion in Thüringen erschwinglich zu halten, wurden für die Präsentation der einzelnen Stationen Unternehmen und Dienstleister gesucht und gefunden, die sie jeweils präsentieren. „Dafür sind wir den Unterstützern dankbar“, sagt Dirk Bradschetl. Landrätin Peggy Greiser betont: „Die Highlights für das Spiel auszuwählen, war gar nicht so einfach, weil unsere Prachtregion einfach viel zu bieten hat: Meininger Theater, Meeresaquarium, Viba Nougatwelt, die Oberhof Sportstätten und vieles, vieles mehr. Letztendlich gibt es in den vier Quadranten, die wir nach unseren vier Destinationen – Rhön, Grabfeld, Werratal und Thüringer Wald – unterteilt haben, überall sehr viel zu entdecken. Und das ist auch das Ziel des Spiels: Wir würden uns freuen, wenn viele Familien das „Pracht-Game“ gemeinsam spielen und junge Menschen so unseren Landkreis kennen und lieben lernen.“

Damit das Spiel auch wirklich ein Familienspiel ist, kann es in drei unterschiedlichen Modi gespielt werden: Kinder müssen nur die entsprechenden Farben sammeln, für Erwachsene und erfahrene Spieler erhöht sich der Schwierigkeitsgrad entsprechend. Das Schöne: Die Modi können parallel gespielt werden – so hat jeder eine faire Chance, den Sieg einzuheimsen.

Spiel mit eigener Webseite

Und so einfach geht’s: Die Spieler begeben sich auf Entdeckungsreise in die Prachtregion im Süden des Freistaats. Dabei müssen Thüringer Wald, Werra, Grabfeld und Rhön gleichermaßen besucht und dort eine Karte eingesammelt werden. Und zwar möglichst von jeder geforderten Kategorie eine: A steht dabei für Sport und Aktiv, B für Bildung und Unternehmen, C für Erlebnis und Freizeit und Kategorie D schließlich für das Themenfeld Genuss und Tradition. Gewonnen hat, wer zuerst einen kompletten Kartensatz mit vier Karten mit unterschiedlichen Farben und Buchstaben eingesammelt hat.

Auf jeder Spielkarte findet sich neben der Farbe für die jeweilige Region und dem Buchstaben für die entsprechende Kategorie auch eine Frage samt dreier dazu gehöriger Antwortmöglichkeiten. Über einen QR-Code, der sich ebenfalls auf der Karte befindet, erfahren die Spieler zur richtigen Antwort. Diese erfahren sie auf der „Pracht Game“-Webseite. Kleiner Nachteil: Wer abseits funktionierender Internetabdeckung unterwegs ist, hat da leider das Nachsehen. Das könnte stellenweise auch im Kreis Schmalkalden-Meiningen etwas problematisch sein. Doch sei’s drum: Wessen Antwort richtig ist, der darf weiter ziehen.

Über das ganze Spielfeld verteilt gibt es immer wieder Aktionsfelder. Diese Areale helfen oder behindern die Spieler bei ihrer jeweiligen Entdeckungsreise durch die „Prachtregion“, also den Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Die Überraschung ist auf alle Fälle garantiert, zumindest, wenn man nicht zuvor heimlich nachschaut, welche Aufgaben sich dort versteckt halten.

Vielleicht nur ein Anfang

Landrätin Peggy Greiser meint: „Natürlich ist das Spiel auch eine sehr schöne Erinnerung für Gäste, ein witziger Neustart für Zugezogene oder ein tolles Geschenk für Bekannte oder Verwandte, die mal hier gelebt haben und die mit ihrem Herz immer noch an der Prachtregion hängen und vielleicht mit einem Comeback liebäugeln.“ Das Probespiel jedenfalls habe allen Beteiligten „sehr viel Spaß bereitet.“

Das Spiel über den Landkreis könnte den Machern zufolge übrigens vielleicht ein Auftakt für mehr sein: „Immerhin haben ja auch Suhl, die Kreise Hildburghausen, Sonneberg, der Ilm-Kreis und der Wartburgkreis viel zu bieten, was es noch zu entdecken gilt“, blickt Verlagsleiter Pierre Döring voraus. all

Das neue Spiel „Pracht Game“ ist ab Dienstag in den Zeitungs-Geschäftsstellen in Meiningen und Suhl sowie über die Seite www.lesershop-online.de erhältlich. Es kostet 19,90 Euro. Bald soll es auch in einigen Tourist-Informationen angeboten werden.