Jahrelang bemühten sich die Stadt Steinbach-Hallenberg, der Thüringenforst, das Landratsamt und auch Schmalkaldens Bürgermeister Thomas Kaminski um Lösungen für das Gesamtdilemma – ohne Erfolg. Landtagsmitglieder, Bundestagsabgeordnete, versprochene Lottomittel – die Mitglieder des Turnvater-Jahn-Vereins sind längst desillusioniert und fühlen sich schlicht im Stich gelassen. Wo sei die Würdigung ehrenamtlichen Engagements, von der immer gesprochen werde, fragen die beiden. Bis zur Jahnhütte reiche sie jedenfalls nicht.
Deswegen nimmt der Verein wieder einmal das Zepter selbst in die Hand. „Wir brauchen eine autarke Stromversorgung und dafür wollen wir Spenden sammeln“, sagt Wicke und bedankt sich für die ersten Kleinspenden, die bereits eingetroffen seien. Ein technisches Gesamtkonzept sei in Vorbereitung. Fest steht, dass Solarzellen auf dem Dach des Gästehauses ein Teil davon sein werden. Das zieht die nötige Ertüchtigung des Daches nach sich. Erste Schätzungen reichen von 15 000 bis weit über 30 000 Euro für das Dach und mehr als 60 000 Euro für das Gesamtprojekt inklusive Stromversorgung.
Bis es soweit ist, gelte den Bergrettern aus Struth-Helmershof ein großes Dankeschön. Der Verein sei der Retter in der Not und habe der Jahnhütte seine Fotovoltaik-Anlage mit Stromspeicher bis zu einer echten Lösung dauerhaft geliehen. Die reiche für Licht und Telefon und bei Sonnenschein vielleicht auch für den Kühlschrank. „Wir machen weiter, die Hütte ist geöffnet“, betont Wicke. Die Ehrenamtlichen lassen sich nicht beirren. Wie die Stromversorgung letztlich technisch aussehen kann, das wird am Ende auch von der Zusammenarbeit mit den Behörden zusammenhängen, die hier Genehmigungen erteilen müssen.
Landrätin Peggy Greiser bot am Freitag auf Nachfrage der Heimatzeitung spontan ihre Hilfe an und lädt Vereinsvertreter zum Gespräch nach Meiningen ein. Viele Beteiligte hätten zuletzt vor zwei Jahren nach Lösungen für die Wegesanierung gesucht, so Greiser. Sowohl die Städte Schmalkalden und Steinbach-Hallenberg, ganz intensiv das Schmalkalder Forstamt und auch ihre Behörde seien da aktiv gewesen. Doch: „Uns sind da einfach die Hände gebunden“, sagt sie. Eine der Lösungen wäre der Waldkauf gewesen, doch der Besitzer habe vor zwei Jahren nicht verkaufen wollen. Ob sich seine Auffassung mittlerweile geändert habe, müsse geprüft werden. Die jüngsten Probleme seien ihr allerdings neu. Sie suche nun das Gespräch mit den Vertretern des Vereins und mit ihnen gemeinsam nach Lösungen, versprach sie am Telefon.
Unabhängig davon treibt der Verein seine Spendenaktion voran. Dutzende Bittschreiben seien bereits verschickt worden. Darin heißt es unter anderem: Die Jahnhütte „... ist die einzige Wanderhütte zwischen der Neuen Ausspanne und Oberhof, die mit 30 Übernachtungsmöglichkeiten und einer Imbissversorgung ganzjährig an den Wochenenden geöffnet hat und von den Mitgliedern ehrenamtlich betrieben wird.“
Wer an weiteren Details interessiert ist, habe dazu bei einer Sternwanderung zur Jahnhütte, am 30. September, Gelegenheit. Sie führt von Struth-Helmershof, Laudenbach und Rotterode in drei Gruppen auf die Neuhöfer Wiesen, Details folgen noch, kündigt Helmut Wicke an. Gespendet werden kann bereits jetzt.
Spendenkonto Rhön-Rennsteig-Sparkasse: IBAN: DE93 8405 0000 1505 0035 00BIC: HELADEF1RRS (Spendenquittungen können auf Wunsch ausgestellt werden)