Spenden machen es möglich Augenlicht für Christine

Dank der Christoffel-Blindenmission kann Christine wieder richtig sehen. Foto: CBM

Millionen Menschen weltweit leiden am Grauen Star. Die Christoffel-Blindenmission kann einigen von ihnen Helfen, auch weil es Unterstützung aus Ilmenau gibt.

 
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Wenn ein Mensch nach langer Zeit plötzlich wieder sehen kann, ist das wie ein Wunder. Solche Wunder haben die Bürger von Ilmenau allein im vergangenen Jahr 687 Mal bewirkt. Darüber informiert die Christoffel-Blindenmission (CBM). Insgesamt 20 614 Euro haben die Ilmenauer an die CBM gespendet. Mit diesem Geld kann Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika Augenlicht geschenkt und können 687 Operationen am Grauen Star durchgeführt werden. Denn der Eingriff kostet in den Projekten der CBM durchschnittlich 30 Euro, bei Kindern wegen der benötigten Vollnarkose 125 Euro. Doch das sind Beträge, die sich viele der Betroffenen in Entwicklungsländern nicht leisten können.

Weltweit sind 17,1 Millionen durch Grauen Star erblindet, einer Trübung der Augenlinse. Um diese Trübung zu beseitigen, braucht es nur rund 15 Minuten. So war es auch bei der 17-jährigen Christine aus Kamerun. Sie betete jeden einzelnen Tag für ein Wunder. Die junge Frau konnte seit ihrer Geburt nicht gut sehen. Ihre Mutter Ngono ging schon früh mit ihr zum Arzt. Dort wurde festgestellt, dass Christine Grauen Star hatte, aber die Ärzte verschrieben nur Augentropfen. „Egal wie stark ich blinzelte oder wie weit ich mein Auge geöffnet habe, meine Sicht war verschwommen“, berichtete die junge Frau.

Ngono suchte weitere Ärzte mit ihrer Tochter auf. Wieder Augentropfen, Kontaktlinsen oder Brillen. „Irgendwann haben wir fast alle acht Monate die Linsen gewechselt“, erzählt die Mutter und gesteht auch, dass ein Großteil des Familieneinkommens dafür drauf ging. Besser sehen konnte Christine trotzdem nicht. Im Gegenteil: Die junge Frau ging zwar zur Schule, ihre Noten jedoch wurden wie ihr Sehvermögen jedes Jahr schlechter – und Christine immer abhängiger von anderen. Sie brauchte Hilfe von Fremden beim Überqueren der Straße, die Mitschriften ihrer Klassenkameraden zum Lernen und ihre Familie, um den Alltag zu bewältigen.

Dann geschah das Wunder, das Christine sich so sehr gewünscht hat. Sie traf auf Menschen, die ihr helfen konnten. Ein von der CBM gefördertes Ärzteteam war in ihrer Region und klärte sie und ihre Mutter auf, dass ein chirurgischer Eingriff Christines Erblindung aufhalten, ja sogar heilen kann. Kinder müssen eigentlich schon in frühen Jahren operiert werden, damit sie noch sehen lernen. Aber Christine hatte Glück: Die 17-Jährige wurde im Krankhaus operiert und kann trotz ihres Alters nach dem Eingriff klar sehen, der Schleier vor ihren Augen ist weg. Dank der Spender der CBM hat die Mutter sogar weniger bezahlt als für manche Sehhilfe ihrer Tochter, sie lacht erleichtert. Und die junge Frau? Sie denkt schon an den nächsten Traum: Sie will viel lernen, um Augenärztin zu werden und um ganz vielen Menschen das Wunder zu schenken, das sie selbst erleben durfte.

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