Speedcarving am Rennsteig Schnitzkunst mit der Kettensäge

Schnitzspecht Marcel Lesser hatte die Idee für das erste „Rennsteig-Speedcarving“, das am Sonntag Dutzende Schaulustige auf die Neue Ausspanne lockte. Das Schnitzen mit Kettensägen am Rennsteig soll zur Institution werden.

 
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Floh-Seligenthal - „Das passt einfach gut zu uns in den Wald“, sagt Undine Rausch aus der Tambach-Dietharzer Tourist-Info, die das erste Event dieser Art gemeinsam mit ihrer Kollegin aus Floh-Seligenthal, Kerstin Kühn organisiert hat. Die Idee aber sei vom Schmalkalder Lesser gekommen, besser bekannt als der Schnitzspecht aus der kleinen Werkstatt auf der Neuen Ausspanne.

Lesser griff zum Telefonhörer und rief seine Freunde Marcel Lindner in Behrungen, Felix Altenburg in Leimbach und Dominik Herrschner im mittelfränkischen Burgbernheim an. Die vier eint die Leidenschaft zum Holz, sie lernten sich auf ähnlichen Veranstaltungen kennen und schätzen, erzählen sie. Beim Speedcarving – aus dem Englisch so viel wie schnelles Schnitzen – haben die Teilnehmer eine halbe Stunde Zeit für einen Durchgang, dann muss die Figur fix und fertig sein. Auf der neuen Ausspanne wurden die Gäste Zeugen zweier Durchgänge am Vor- und am Nachmittag.

In der Zwischenzeit nutzten viele Besucher die Gelegenheit für eine Auszeit am Imbiss von Detlef Clemen, der die Idee ebenfalls Spitze fand und sich um die Versorgung kümmerte. Kinderschminken, Hüpfburg und ein gemeinsamer Stand der Touristinfos rundeten den Tag ab. DJ Dog alias Torsten Volkmann sorgte für Musik und moderierte die Veranstaltung, zu der auch die anschließende Versteigerung der fertigen Schnitzkunst gehörte. Einige Gäste nutzten die Gelegenheit und bezahlten mit etwas mehr als 100 Euro ein relativ kleines Geld für die individuellen Werke.

Die Holzwürmer revanchierten sich für die Einladung bei beiden Gemeinden mit dem Geschenk einer massiven Holzbank, deren Aufstellort am Sonntag noch nicht ganz klar war. „Eigentlich müsste sie genau auf die Grenze“, schlugen die Tourismusfrauen vor. Auf der Rücklehne seien immerhin die Namen beider Orte geschnitzt. Ein bleibender Beweis für die gute Zusammenarbeit, die künftig noch intensiver werden soll. Zum Tag der Deutschen Einheit demonstrierten sie mit dem Treffen auf dem Rennsteig Einigkeit in Sachen Tourismus. Auch Bürgermeister Ralf Holland-Nell.

Das Speedcarving jedenfalls soll wiederholt werden, da sei man einig. Eigentlich sollte es vergangenes Jahr schon stattfinden, Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Erst als die Zahlen nach unten gingen, habe es nun im Herbst gerade noch geklappt. „Für uns war die Veranstaltung in erster Linie ein Versuchsballon“, so Undine Rausch weiter. Trotz der pandemiebedingt eingeschränkten Werbung für die Veranstaltung dürften über den Tag hinweg einiges an Besuchern zusammengekommen sein. Ein Zeichen, dass die Idee gut angekommen sei.

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