Der Tag des Feilschens, Spielens und Lachens

Suhl - Gut, dass der Platz der Deutschen Einheit überschaubare Maße hat. Bei all den Angeboten des Familientages fiel es echt schwer, die eigenen Kinder ständig im Blick zu haben. Im Handumdrehen eilten sie von einer Attraktion zur nächsten. Hier lockte die Hüpfburg, dort konnte man selbst Solarsonnenblumen basteln und auf der Bühne gab es eine spannende Geschichte vom professionellen Märchenerzähler zu hören. Kein Wunder, dass sich die Kleinen gar nicht entscheiden konnten, wohin es zuerst gehen sollte.

So vielfältig wie das Programm an den verschiedenen Ständen war auch die Auswahl an Verkaufsartikeln auf dem zehnten Sparkassen-Kinderflohmarkt. Malsachen, Bücher, Luftballons, Sammelkarten, Plüschtiere, Klamotten, ja sogar Fahrräder. Hier wurde alles geboten, was Kinderherzen höherschlagen lässt. Das dichte, teils chaotische Gedränge der kleinen und großen Schnäppchenjäger wurde nur durch die langen Reihen aus Biertischen, auf dem der Trödel auslag, geordnet. Aufgrund des großen Andrangs war so mancher Verkäufer bereits nach rund einer Stunde ausverkauft.

Abtauchen in Prinzessinnen-Welt

Liebhaber von Sammelkarten kamen besonders beim Stand der jungen Greta voll auf ihre Kosten. Besonders beliebt waren die Lego-Karten, die die animierte Fernsehserie Ninjago zum Thema haben. Die zwölfjährige Verkäuferin weiß übrigens schon ganz genau, was sie mit dem Geld aus den Flohmarkt-Verkäufen machen will. „Die Karten brauche ich nicht mehr, aber mein Tablet schon. Das ist letztens kaputtgegangen und muss repariert werden“, sagt sie.

Wenige Meter weiter am Ständchen von Familie Werner waren rosa und pink die bestimmenden Farben. Mutter Jana und ihre Töchter Mia und Marika hatten besonders für junge Prinzessinnen einiges im Angebot. „Über all die Jahre sammelt sich nun mal einiges an. Jetzt wollen wir etwas verkaufen, um Platz für neue Spielsachen zu schaffen“, erklärt die pragmatische Mutter.

Extra aus Weimar reisten Cornelia und Holger Jinitschek mit ihrer Nichte Annabelle-Sophie zum Kinderflohmarkt an. An ihrem Stand waren besonders die kleinen und großen Plüschtiere begehrt. Von denen kann sich Annabelle-Sophie trennen. Vom Erlös will sie sich demnächst eine Eloy-Puppe kaufen.

Bereits jetzt hat Beatrice Heck zugeschlagen. Zwei Bücher für ihre Tochter Maja sind es geworden. Von einem freundlichen Verkäufer gab es noch eine Minipuppe gratis obendrauf. „Hier ist richtig was los. Das Wetter ist top und man kann bei gutem Essen und Trinken den Tag vollauf genießen“, freut sich sie über den Familientag des SOS-Festivals, organisiert von „Freies Wort“.

Generalprobe vor der Fahrradprüfung

Auch abseits des Flohmarktes herrschte buntes Treiben auf dem Platz der Deutschen Einheit. Besonders viel los war beim Stand des Jugend-Technik-Zentrums, wo die Kinder selbst solarbetriebene Sonnenblumen bauen durften, auf der Hüpfburg vom Sportbund Suhl und im Zelt der Verkehrswacht. Neben einem Agility-Board, auf dem man seine Geschicklichkeit testen kann, war der Fahrradsimulator bei den Kindern heiß begehrt. Auf dem Drahtesel sitzend schaute man auf ein Laptopbildschirm mit täuschend echten Situationen aus dem Straßenverkehr. Die Kinder mussten dann angemessen reagieren, wenn ihnen zum Beispiel die Vorfahrt genommen wurde. Tipps von den Profis der Verkehrswacht gab es noch gleich während der Simulation. Ein Angebot, das bei Kindern und Eltern gleichermaßen gut ankam. „So kommt mein Sohn im echten Leben sicher ans Ziel“, findet zum Beispiel Katrin Hüttel. Auch ihr Sohn Mika ist begeistert. „Nächste Woche habe ich meine Fahrradprüfung, da passt das super“, sagt er.

Endlich zurück auf der Bühne

Neben Flohmarkt und Mitmachangeboten war auch auf der Bühne einiges geboten. Die fleißigen Helfer richteten die Biertische, die für den Trödelmarkt aneinandergereiht waren, für die Zuschauer schnell wieder in Richtung Bühne. Dort wurde Comedy-Jongleur Leindao seinem Namen mehr als gerecht: Spielerisch leicht warf er brennende Kegel durch die Luft. Ebenso unterhaltsam ging es im Anschluss bei Django Lemon zu. Der ganz in grün gekleidete Künstler sorgte zusammen mit seinem Knallfrosch Franz für heitere Stimmung im Publikum. Aufregend wurde es dann beim Auftritt von Andreas vom Rothenbarth. Der professionelle Erzähler zog mit seinem Märchen für Mutige das Publikum in seinen Bann. Die Tanzgarden vom Ziegenberger Carneval Club und von Ikalla rundeten das Programm wunderbar ab. Nach den Corona-Einschränkungen war ihre Freude, endlich wieder auftreten zu können, für jedermann spürbar.