Sorgerechtsstreit um Block-Kinder Eugen Block sieht sich ungerecht behandelt

red/
Der 83-jährige Steakhaus-Kettengründer war am Freitag bei der Eröffnung eines neuen Restaurants in Hamburgs Innenstadt. Foto: dpa/Markus Scholz

Eugen Block kam vor 56 Jahren nach Hamburg. Die Gründung einer Steakhaus-Kette brachte ihm großen wirtschaftlichen Erfolg. Familiär läuft es nicht so gut. Der Senior erwartet mehr Hilfe vom Staat.

 
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Im Zusammenhang mit dem Sorgerechtsstreit in seiner Familie sieht sich der Hamburger Unternehmer Eugen Block vom Staat ungerecht behandelt. Die deutschen Behörden ließen es zu, dass sich seine Enkelkinder in Dänemark befinden, sagte der 83-jährige Steakhaus-Kettengründer am Freitag bei der Eröffnung eines neuen Restaurants in der Hamburger Innenstadt. „Ich, Eugen Block, habe ein Leben lang meinem Deutschland gedient, richtig gedient. Was tut der Staat für mich?“, fragte er.

Gegen den Unternehmer, der neben der Block-House-Kette unter anderem auch das Hotel Grand Elysée am Hamburger Dammtor-Bahnhof betreibt, sowie gegen seine Tochter Christina Block (51) ermittelt die Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf lautet Entziehung Minderjähriger. 

Verdacht auf Kindesentziehung

Zwei der vier Kinder von Christina Block leben bei dem von ihr geschiedenen Vater in Dänemark, obwohl das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg das Aufenthaltsbestimmungsrecht im Oktober 2021 vorläufig auf die Mutter übertragen hatte. Sie waren in der Silvesternacht von Unbekannten nach Deutschland gebracht worden. Nach einem Gerichtsbeschluss musste die Mutter sie wieder nach Dänemark gehen lassen.

Block und seine Tochter werden verdächtigt, die Kindesentziehung organisiert und mithilfe weiterer Beschuldigter durchgeführt zu haben. Bereits mehrfach ließ die Staatsanwaltschaft Geschäfts- und Privaträume durchsuchen, zuletzt hatten dabei in der vergangenen Woche rund 100 Polizisten das Elysée-Hotel abgeriegelt. Wie bei „Schwerverbrechern“, kommentierte Block den Einsatz. „Ich bewundere meine Tochter, die das alles so gut übersteht.“ Bezüglich der Ermittlungen gegen ihn zeigte er sich ahnungslos: „Ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe, dass das Hotel mit so vielen Leuten auf den Kopf gestellt wird. Zweimal, dreimal. Darüber muss man mal nachdenken. Ich habe damit nichts zu tun und kann dazu nichts sagen“, sagte er laut „Hamburger Abendblatt“.

Block habe Deutschland immer gedient

Block House und das Hotel hätten immer Geld verdient, betonte der Senior. Dieses Geld habe er immer wieder in das Unternehmen investiert. Er habe für ständige Weiterentwicklungen gesorgt und immer das Ziel gehabt, besser zu werden. „Ich habe Deutschland mit allem, was ich konnte, hatte, gedient -  habe mehr gearbeitet als Urlaub zu machen, habe mir kein Flugzeug geleistet, kein Segelboot. Ich habe gearbeitet.“

Christina Block und ihr Ex-Mann streiten seit Jahren um das Sorgerecht für die beiden jüngeren ihrer vier Kinder im Alter von etwa 10 und 13 Jahren. Seit Ende August 2021 leben diese bei ihrem Vater in Dänemark, nachdem sie von einem Besuch bei ihm nicht zur Mutter zurückgekehrt waren. Das Hanseatische Oberlandesgericht, das im Oktober 2021 der Mutter das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen hatte, entschied am 19. Februar 2024, dass deutsche Gerichte nicht mehr zuständig seien. Die Kinder hätten inzwischen ihren verfestigten Lebensmittelpunkt in Dänemark.

 

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