Sonneberg - Es ist ein kleiner Ausstellungsraum, den das Deutsche Spielzeugmuseum jetzt neu eingerichtet hat. Aber er hat es in sich, denn er zeigt das Stück der Spielzeuggeschichte, welches die meisten Einheimischen kennen. Es dreht sich um Spielpuppen zwischen 1950 und 1990. Landrätin Christine Zitzmann ist mit ihrer Fürsprache beim Regiomed-Klinikverbund erhört worden. Mit 20.000 Euro Spende konnten Beleuchtung, Vitrinen, Beamertechnik angeschafft werden. Die Puppen dokumentieren, wie sich der Kunststoff nach dem Krieg durchsetzte. Die erste Hartplastikpuppe der DDR stammt aus dem Betrieb Schoenau, schnell zogen die Vereinigten Spielwarenwerke, später Sonni, nach. Anhand von Puppen aus Waltershausen, Chemnitz, Sonneberg kann man sich anschauen, wie sich Gesichter, Haare und Kleidung veränderten und dem jeweiligen Zeittrend entsprachen. Es gibt ein Wiedersehen mit den Sprech- und Laufpuppen der 1970er Jahre, dem DDR-Barbie-Pendant Steffi und den Modepuppen. Zu sehen sind die ersten Künstlerpuppen, die eine Bewegung auslösten, die im Neustadter Puppenfestival gipfelte. Dazu gesellen sich Tiere wie der Koppelhund aus Judenbach, ein Auto von Spieldorst Sonneberg, Kinderhaushaltgeräte von Piko, Häkeltiere von den Puppenspielen, Teddys von Richard Diem. In einer weiteren Vitrine sind Puppenstuben beziehungsweise Puppenhäuser verschiedener Jahrzehnte ausgestellt. An der Wand laufen Fotos vom Fotografen Klaus Dieter Zeutschel aus der Sonni. Sie dokumentieren auch anschaulich die Arbeitsbedingungen früherer Zeiten. So manche Sonneberger Oma wird sich wohl am Puppenband wiedererkennen und einige Opas als Gelierer und Stopfer! Plakate über den Vitrinen zeigen Spielzeugwerbung vergangener Jahrzehnte. Auf Karten kann man vermerken, was das eigene Lieblingsspielzeug aus der Kindheit war. Schon den ersten Besuchern des neuen Raumes war klar, dass das Museum mit diesem Bereich ein Kleinod geschaffen hat, weil er die Brücke zur Kindheit der Besucher schlägt.