Oberlind - Knackevoll war's Dienstagabend im Vereinsheim "Waldla". Wo sonst der Ortschaftsrat an einem Tisch Platz findet, drängten sich fast 100 Bürger, um mit Norbert Pillmann, dem Niederlassungsleiter von Dickie Tamiya, Bürgermeisterin Sibylle Abel und Stadtbaudirektor Heiko Voigt übers geplante neue Hochregallager des Unternehmens im Gewerbegebiet am Nordrand ihres Stadtteils zu diskutieren. Seit das Vorhaben bekannt ist, brodelt es in Oberlind. Der Ortschaftsrat signalisierte mehrheitlich, gegen die Errichtung dieses Zweckbaus zu sein. Im Vorfeld des Forums vom Dienstag kursierten sogar Flyer und Flugblätter mit Angaben und Fotomontagen, die Pillmann als falsch und die Bevölkerung zu Unrecht verunsichernd anprangerte. Um hinsichtlich des Hochregallagers Klartext zu reden, war er hergekommen. Aber auch, um Bereitschaft zum Entgegenkommen zu signalisieren. Zunächst machte er den Versammelten klar, wie dringend Dickie Tamiya das neue Hochregallager benötige. Die Strukturen hätten sich verändert. Großkunden forderten immer öfter große Posten ein, die dann möglichst blitzschnell geliefert werden müssten. Diesen Wünschen gelte es - und das möglichst effizient - zu entsprechen. Zunächst sei vorgesehen gewesen, das Regallager in einer Höhe von 33 bis 35 Metern zu errichten. Doch könne man damit leben, bis auf 28 Meter herunter zu gehen. Eine Zunahme des Lkw-Verkehrs werde sich nach dem Neubau nicht ergeben. Im Gegenteil: Durch die dann mögliche Auflösung des Außenlagers in Malmerz entfalle der Pendelverkehr zwischen diesem und Tamiya in Lind. Pillmann verwahrte sich andererseits strikt gegen Behauptungen, Tamiya zahle in Sonneberg keine Gewerbesteuern und das neue Lager würde keine neuen Arbeitsplätze bringen: "Tamiya zahlt sehr wohl Steuern vor Ort und fürs neue Lager brauchen wir 12 bis 15 neue Mitarbeiter."