Zastrow streicht bei Regiomed die Segel

Coburg/Sonneberg - Wie der Regiomed-Verbund am Montagnachmittag mitteilt, kamen Hauptgeschäftsführung und der Leiter des Regiomed-Hygieneinstituts überein, die Zusammenarbeit im Laufe dieser Woche zu beenden und den Vertrag aufzulösen. "Auf Grund der Ereignisse der letzten Wochen haben wir im gegenseitigen Einvernehmen entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden und den Vertrag aufzulösen. Wir möchten betonen, dass der Grund für die Abberufung in keinem Zusammenhang zu unserem inhaltlichen Hygienemanagement steht und es nach wie vor keinen Anlass für uns gibt, an der fachlichen Kompetenz von Herrn Professor Zastrow zu zweifeln", erklärt Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke.

Die Aufgaben werden vorübergehend von den hygieneverantwortlichen Ärzten mit Unterstützung von externen Experten übernommen. Auch der Hygiene-Roundtable wird weiterhin bei grundsätzlichen Fragen der Weiterentwicklung des Regiomed-Hygienekonzepts unterstützen. "Wir danken Herrn Zastrow für sein Engagement und seinen Einsatz in den letzten Jahren bei Regiomed." Von Nachfragen wird derweil gebeten abzusehen, da es sich um eine Personalentscheidung handele, deren Details der Vertraulichkeit unterliegen, so Schmidtke.

Dem Abschied Zastrows ging bekanntlich in den letzten Tagen und Wochen eine heftige Diskussion um dessen öffentliche Äußerungen voraus. Diese gipfelten in einer Ankündigung des Sonneberger Landrats Hans-Peter Schmitz vom 30. Juni, gegen Zastrow wegen übler Nachrede, falschen Behauptungen und Verleumdung Strafanzeige zu stellen.

Zastrow war rund vier Jahre für Regiomed tätig. Im April 2016 hatte er die Leitung des Hygiene-Instituts für den Klinikverbund übernommen. Der 70-Jährige gilt auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene als anerkannter Experte. Von 1985 bis 1987 war er Seuchenreferent des Landes Berlin. Von 1987 bis 1995 arbeitete er als Direktor und Professor am Bundesgesundheitsamt/Robert Koch-Institut und Leiter des Fachgebiets "Übertragbare Krankheiten, Impfwesen und Krankenhaushygiene". Für neun Jahre war er Vorsitzender der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention und Geschäftsführer der ständigen Impfkommission des Bundesgesundheitsamtes.