Sonneberg/Kassel - Teure Uhren, teure Reisen, teure Männer - wohin das Geld floss, das der ehemalige Hauptbuchhalter des gemeinsamen Diakoniewerks der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen abzweigte, das war am 6. Februar Gegenstand des Strafprozesses am Landgericht Meiningen. 1,3 Millionen Euro, so ermittelten die Richter und gestand der Beschuldigte, gingen demnach seit Ende der 90er bis 2011 drauf für Schmusestunden in Stundenhotels, für Urlaubstrips und Klamotten. Oder für 560 Euro im Monat an Leasing-Raten fürs stattliche Auto. Wie der Mann mit einem Nettoverdienst von 2000 Euro sich diesen Lebensstil leisten konnte ohne aufzufallen? Verdachtsmomenten, so hieß es, gab es nicht. Erst hinterher war man schlauer. Aufs vollumfängliche Geständnis folgte das Strafmaß: Drei Jahre Haft.