Selsendorf - "Unser Dorf wird nur benutzt und genutzt", sagt Harry Schubarth. Wenn der Selsendorfer aus seinem Häuschen schaut, sieht er in Richtung Grümpen eine Brücke der ICE-Neubautrasse, in Richtung Roth mehrere Zäune, die ökologische Ausgleichsflächen einhegen, nach Schalkau zu die Masten der 380 kV-Trasse und am südlichen Ortsrand gen Almerswind einen Schafstall.

Schnell redet sich der 67-Jährige in Rage, wenn er von seinem Heimatort spricht. Dabei ist er vor etwa zwei Jahrzehnten extra in sein Vaterhaus zurückgekehrt. "Ich dachte, das war ein schönes Stückchen Erde", erklärt er seinen Umzug von Rauenstein nach Selsendorf.